2011-01-06

Der Hagener Kulturpreis

Dem Lyriker Ernst Meister zum 100. Geburtstag- Der Hagener Kulturpreis Ernst Meister-Preis für Lyrik wird in 2011 erneut verliehen


In Erinnerung an den 1979 verstorbenen Hagener Lyriker und Büchnerpreisträger Ernst Meister verleiht die Stadt Hagen seit 1981 den Ernst Meister-Preis für Lyrik.



Dank der Unterstützung von Sponsoren , der Kulturstiftung der Provinzialversicherungen und der Thalia Buchhandlungen, sowie der Förderung durch die Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen - Lippe kann der Lyrikpreis anlässlich des 100. Geburtstages Ernst Meisters am 3 September 2011 im kommenden Jahr erneut vergeben werden.

Ernst Meister, am 3.9.1911 in Hagen geboren, studierte ab 1930 Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Frankfurt a.M. und Heidelberg. Ernst Meisters teilweise hermetische Gedichte konzentrieren sich thematisch auf die zwei großen Lebensthemen des Lyrikers: Liebe und Tod. 1957 erhält er für seine Lyrikbände Unterm schwarzen Schafspelz (1953) und Dem Spiegelkabinett gegenüber (1954) den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Texte Ernst Meisters eher ‚Erzählgedichte‘ mit einer üppigen, teilweise surrealen Bilderwelt. In den folgenden Jahren verändert sich seine Sprache, wird karg, lapidar, abstrakt.
Nach der Veröffentlichung des Gedichtbandes Flut und Steine (1962) wurde Ernst Meister– gemeinsam mit Paul Celan und Erich Arendt – endgültig zu einer wichtigen Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur.

Meisters Ruhm gipfelte in der Zuerkennung des Büchner-Preises im Jahr 1979. Noch bevor er den Preis entgegennehmen konnte, starb Meister am 15.6.1979 in Hagen.

Meisters lyrischem Werk ein dauerhaftes Gedenken zu ermöglichen und zeitgenössische Lyriker und Lyrikerinnen zu fördern, ist die Aufgabe des Hagener Preises. Sowohl HauptpreisträgerInnen als auch FörderpreisträgerInnen der letzten Vergabejahre spielen aktuell eine zentrale Rolle in der deutschen literarischen Landschaft; beispielhaft seien genannt Lutz Seiler, Ernst Meister-Preis 2003/ Ingeborg Bachmann-Preis 2009, Ulf Stolterfoht, Ernst Meister-Förderpreis 2003/Peter-Huchel-Preis 2008; Jan Wagner, Ernst Meister-Preis 2005/ Wilhelm-Lehmann-Preis 2009 und Monika Rinck, Ernst Meister-Preis 2008/Georg-Glaser-Preis 2010. Die Nachhaltigkeit der Autorenförderung durch die Preisgelder wie auch der öffentlichen Anerkennung durch den Meister-Preis wird hier deutlich.
Verliehen werden ein mit 13.000 € dotierter Hauptpreis sowie zwei Förderpreise.

Mit dem Hauptpreis wird das Werk einer Autorin / eines Autors ausgezeichnet, in dem auf besondere Weise die Verantwortung für Sprache und Poesie und das Bemühen um ihre lebendige und zeitgemäße Weiterentwicklung zum Ausdruck kommen. Für die Zuerkennung kann das gesamte literarische Schaffen oder auch ein hervorragendes Werk maßgeblich sein. Verlage, literarische Einrichtungen und Literaturvermittler sind berechtigt, Kandidatinnen und Kandidaten für den Hauptpreis vorzuschlagen. Eigenbewerbungen sind nicht zulässig.

Die zwei Förderpreise erhalten Nachwuchsautorinnen und -autoren. Eine/r von ihnen muss in Westfalen beheimatet sein. Der Westfälische Ernst Meister-Preis wird gestiftet von der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzialversicherungen. Ihre Werke zeichnen sich durch Experimentierfreude und besondere Aufmerksamkeit im Umgang mit Sprache aus. Beide Förderpreise sind mit einem Preisgeld von jeweils 2.250 € dotiert. Für die Förderpreise können sich Lyrikerinnen und Lyriker selbst bewerben, sofern sie eine eigenständige Publikation nachweisen können. Eine Altersbegrenzung gibt es ausdrücklich nicht.

Die Ausschreibung des Preises beginnt im Januar 2011 und endet am 5.4.2011.

Aktuelle Infos hat das Kulturbüro Hagen, Sigrun Politt, Tel.: 02331/2074870; mail an: sigrun.politt@stadt-hagen.de und unter www.hagen.de.