2008-07-29

10. Menülesungs-Wettbewerb. Thema unterwegs.

Noch bevor Autos bepackt, Flüge gebucht und Züge reserviert werden wollen Holleschek und Schlick ihren 10. Menülesungs-Wettbewerb ankündigen. Ein kleines Jubiläum und ein passendes Thema zur Reisezeit. Für den Wettbewerb am 18. Oktober 2008 werden Geschichten aus dem Sommer gesucht, Erzählungen von unterwegs, von draußen, bevor es ans einigeln für den Winter geht. Ein Roadmovie-Sujet, in dem alle Facetten von Unterwegssein erlaubt sind. Ob Jakobsweg oder Drogentrip, ob Partyhopping oder Nachtspaziergang – es interessiert, was unterwegs passieren kann.



Die Texte sollen bis 25. September 2008 elektronisch an lesung@hs-veranstaltungen.de eingesandt werden. Die Jury wählt aus allen Einsendungen vier Geschichten aus. Am Samstag, den 18. Oktober ab 18:30 Uhr findet die Lesung in München statt - der Platz wird noch bekannt gegeben. Jeder Text wird erst musikalisch (live) eingeführt, dann von Schauspielern gelesen, darauf von einem Koch als Menügang interpretiert. Vier solcher Gänge gibt es. Das Publikum wählt zum Schluss den Sieger, der das Preisgeld gewinnt – 500 Euro. Danach wird bis spät gefeiert.



Wie die letzten Male soll der Wettbewerb auch in Österreich und der Schweiz stattfinden, Termine werden noch bekannt gegeben. Auch hier können die eingesendeten Beiträge wieder zusätzlich jeweils 500 Euro (bzw. 500 Franken) gewinnen.



Als Bewerber um den Preis erklärt man sich mit der Einsendung bereit, dass der Text bei Auswahl vorgetragen und in der Autorenzeitschrift ‚Federwelt’ des Uschtrin-Verlages sowie in einer Anthologie zur Lesung und auf der Veranstalterhomepage (www.hs-veranstaltungen.de, Menüpunkt Lesungen) veröffentlicht wird. Die Texte müssen zwischen 11.000 und 13.000 Zeichen lang sein (ohne Leerzeichen). Einsendeschluss ist der 25. September 2008. Pro Teilnehmer kann nur ein Text eingereicht werden.

Informationen über bisher stattgefundene Lesungen, bisherige Juroren und die Veranstalter unter www.hs-veranstaltungen.de/lesungen.
Zemanta Pixie

2008-07-17

Schweizerische Nationalbibliothek: Veranstaltungen im August 2008

Schweizerische Nationalbibliothek: Veranstaltungen im August 2008



Bibliothèque nationale suisse: Manifestations au mois d’aout 2008



06.08.2008, 17:00 Uhr

Allgemeine Einführung in die Benutzung der Schweizerischen Nationalbibliothek

Schweizerische Nationalbibliothek, Bern

Anmeldung im Informationssaal bis 6.8.2008, 12.00 Uhr



12.08.2008, 14:30 Uhr

Einführung in „Helveticat“, den Online-Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek

Schweizerische Nationalbibliothek, Bern

Anmeldung im Informationssaal bis 12.8.2008, 12.00 Uhr



22. – 23.08.2008 Uhr

Colloquium: Tradition und Moderne in der Lyrik Andri Peers

Schweizerische Nationalbibliothek, Bern



28.08.2008, 18:00 Uhr

Table ronde zum 20 Todestag von Walter Vogt

Schweizerische Nationalbibliothek, Bern



18.05. – 31.08.2008

Ausstellung: Paul Flora – Königsdramen

Centre Dürrenmatt, Neuenburg

Öffnungszeiten: Mittwoch-Sonntag jeweils von 11.00 – 17.00 Uhr
Zemanta Pixie

2008-07-11

Kleist: Zweihundert Jahre Amazonendrama - Penthesilea-Comic erschienen

Das + und - in der Algebra

"Sie hat ihn wirklich aufgegessen, den Achill, vor Liebe."

Zweihundert Jahre Amazonendrama - Penthesilea-Comic erschienen

Im Juli 1808 erschien im Verlag der Cottaschen Buchhandlung in Tübingen das Trauerspiel "Penthesilea" des Dichters Heinrich von Kleist (1777-1811). Kleist hatte sein Stück über die Amaönigin in den Jahren 1806 und 1807 geschrieben und im ersten Heft des von ihm in Dresden mitherausgegebenen Journals für die Kunst "Phöbus" im Januar 1808 Auszüge daraus veröffentlicht. Das Werk hätte eigentlich im Selbstverlag erscheinen sollen, weshalb er in Dresden bei Gärtner den Druck auf eigene Kosten in Auftrag gegeben hatte. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten mußte er aber einen Finanzier suchen, den er in Johann Friedrich Cotta, dem Verleger von Goethe und Schiller, fand. Dieser erstattete ihm die bereits angefallenen Druckkosten und zahlte ihm ein Honorar. Wie wenig Cotta sich dann aber um dieses Werk bemühte, kann man unschwer daran erkennen, daß von den insgesamt 800 Exemplaren fast ein Jahrhundert später noch Exemplare dieser Erstausgabe beim Originalverleger erhältlich waren.

*

Von den insgesamt acht Theaterstücken Kleists (darin mitgerechnet das "Guiskard"-Fragment) sind nur drei zu Lebzeiten des Autors auf die Bühne gekommen ("Die Familie Schroffenstein" 1804, "Der zerbrochne Krug" 1808 und "Das Käthchen von Heilbronn" 1810), zwei aufgrund glücklicher Umstände gar erst zehn Jahre nach seinem Tod im Druck erschienen ("Die Hermannsschlacht" und "Prinz Friedrich von Homburg"), und so dauerte es immerhin sechzig Jahre, bis es zur - nicht sehr geglückten - Uraufführung der "Penthesilea" mit Clara Ziegler in der Titelrolle kam: am 25. April 1876 wollte man damit in Berlin den 100. Geburtstag des Dichters begehen - um bei dieser Gelegenheit erfahren zu müssen, daß Kleist nicht 1776, sondern 1777 geboren wurde. Wenn es eines Beweises dafür bedürfte, wie ein Autor nach seinem Tod weithin vergessen war, um in der Folge wie ein Phönix aus der Asche wiederzuerstehen und zu den Großen gezählt zu werden, so ist Kleist das schlagende Beispiel dafür.

*

Während des Trojanischen Krieges erscheint die Amazonenkönigin Penthesilea mit ihren Mitkämpferinnen auf dem Schlachtfeld. Zur Erhaltung ihres Geschlechts will man junge und leistungsfähige Männer im Kampf überwinden, um sie zum Liebeslager ("Rosenfest") zu führen. Als Penthesilea den Griechen Achill erblickt, entbrennt sie in Liebe zu ihm. Auch er ist entschlossen, sie zu seiner Geliebten zu nehmen. Zuerst aber muß Penthesilea den Mann der Wahl im Kampf besiegen, so lautet das eherne Amazonengesetz. Doch sie unterliegt dem griechischen Helden und bricht ohnmächtig zusammen, ohne den wahren Ausgang des Kampfes mitbekommen zu haben. Um sie vor der Schmach des Besiegtseins zu bewahren, bittet Prothoe, eine der Amazonenfürstinnen, Achill, ihre Königin als Siegerin anzuerkennen; eine fatale Entscheidung, wie sich herausstellen wird. Zwar ist die aus der Ohnmacht erwachende Penthesilea überglücklich, den Geliebten durch Kampf erobert zu haben, doch muß dieser endlich eingestehen, daß er sie und nicht sie ihn besiegt hat, daß also Penthesilea eigentlich seine Gefangene ist. In einem erneuten Zweikampf, zu dem er sie herausfordert und in dem er sich von ihr besiegen lassen will, um dem Amazonengesetz genüge zu tun und ihr folgen zu können, durchschaut Penthesilea seine Absicht nicht. Sie hält sie für Verrat. In blinder Haßliebe zieht sie ihm entgegen, durchbohrt ihn mit einem Pfeil und zerfleischt ihn mit ihren eigenen Zähnen ("Küsse, Bisse, / Das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt, / Kann schon das eine für das andre greifen"). Aus ihrem Wahnsinnsrausch erwacht, gibt sie sich den Tod.

*

Die Oldenburger Literaturwissenschaftlerin Sabine Doering weist in ihrer Interpretation des Stücks darauf hin, daß die Zusammenkunft der Liebenden "von vornherein unter dem Zeichen von Täuschung und Illusion [stattfindet], da Achill Penthesilea in dem falschen Glauben läßt, er sei ihr Gefangener, und es für sie zunächst keinen Anlaß gibt, daran zu zweifeln. So kann die Liebe zwischen ihnen gerade nicht zu einer wirksamen utopischen Gegenkraft gegenüber den Mächten werden, die die Freiheit des einzelnen beänken, sondern führt wegen ihres trügerischen Charakgeradewegs in die zerstörerische Katastrophe."
Als polares Gegenstück zu dieser todbringenden Liebe hat Kleist sein "Käthchen von Heilbronn" gesehen, das 1808 abgeschlossen worden ist und 1810 seine Uraufführung am Theater an der Wien erlebt hat: "Denn wer das Käthchen liebt, dem kann auch die Penthesilea nicht ganz unbegreiflich sein, sie gehören ja wie das + und - der Algebra zusammen, und sind ein und dasselbe Wesen, nur unter entgegengesetzten Bedingungen gedacht."

*

Kleist konnte für sein Drama verschiedene Quellen heranziehen, in denen das Wissen seiner Zeit über Amazonen dokumentiert war, so etwa Benjamin Hederichs "Gründliches mythologisches Lexicon" von 1770. Als seine ureigene Erfindung hingegen gilt der Bericht von der sagenhaften Gründung des Amazonenstaates als Folge weiblicher Selbstbehauptung gegenüber der brutalen Gewalt männliEroberer sowie die Beschreibung des Rosenfestes, bei dem die Amazonen in arkadischer Umgebung mit den von ihnen zuvor besiegten Gegnern zusammenkommen, um ihre Nachkommenschaft zu zeugen.
Daß die Zeitgenossen das Stück entschieden ablehnten, verwundert nicht. Kleists Antikenbild entsprach durchaus nicht der durch Johann Joachim Winckelmann vermittelten humanen Vorstellung vom Altertum, wie es durch Goethes "Iphigenie" literarisch wirksam war.
Dazu kommt eine theatrale Sperrigkeit, die auch andere Werke Kleists auszeichnen: Das Bühnengeschehen gehört in den Bereich des "unsichtbaren Theaters" (Goethe), wir sehen vielfach nicht, was stattfindet, sondern werden durch den Bericht eines Boten oder eines Beobachters in Kenntnis gesetzt, der das Geschehen außerhalb des Bühnenraumes simultan beschreibt (Mauerschau bzw. Teichoskopie).

*

Heute gelangt das Stück immer wieder auf die Bühne. Das Kleist-Archiv Sembdner, das auf seiner Internetseite (www.kleist.org) die Theaterpremieren im deutschsprachigen Raum dokumentiert, führt für die letzten fünf Jahre knapp zehn Neueinstudierungen für den gesamten deutschsprachigen Bereich an.

*

Wie viele Werke Kleists, so hat auch seine "Penthesilea" vielfache Adaptionen erfahren. Genannt seien im Bereich der Musik Hugo Wolfs Sinfonische Dichtung für großes Orchester "Penthesilea" (1883-1885) und Othmar Schoecks gleichnamige Oper in einem Aufzug von 1927. Für die bildende Kunst konnte die Berliner Kunstwissenschaftlerin Barbara Wilk-Mincu neben Buchillustrationen auch Mappenwerke, u. a. von Oskar Kokoschka (1970) nachweisen, und soeben hat das Kleist-Archiv Sembdner in Heilbronn nicht nur einen Reprint der Erstausgabe, sondern auch einen Comic des Künstlers Lutz R. Ketscher (* 1942 in Gera) herausgebracht, der den kompletten Kleist-Text in seine sehr naturalistisch gezeichneten Bilderfolgen eingebracht hat.

*
Penthesilea. Ein Trauerspiel von Heinrich von Kleist. Tübingen: Im Verlage der Cottaischen Buchhandlung und gedruckt in Dresden bei Gärtner [1808]. 176 S. - Reprint: Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn 2008. ISBN 978-3-940494-09-2. 15 Euro.
Lutz R. Ketscher: Penthesilea. Comic. Nach Kleists Trauerspiel. Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn 2008. 64 Seiten, Großformat, vierfarbig. (Kleist in der bildenden Kunst, Band 2). ISBN 978-3-940494-04-7. 15 Euro.

2008-07-10

9. Sylt Literaturstipendium Inselschreiber 2009: Die Ausschreibung

9. Sylt-Quelle Literaturstipendium Inselschreiber



Dichten und Arbeiten an Waterkant und Witwatersrand

Thema 2009: „Schuld und Sühne“



(09.07.2008, Rantum/Sylt) Die Stiftung kunst:raum sylt quelle schreibt das „9. Sylt-Quelle Literaturstipendium Inselschreiber“ für deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus.



Das Stipendium bietet sechs bis acht Wochen Aufenthalt auf der Insel Sylt und zwei Wochen in Südafrikas Boomtown Johannesburg. Neben kostenfreiem Wohnen am
jeweiligen Ort umfasst es eine einmalige Förderung über 5.000 €. Während des Stipendiums besteht Präsenzpflicht. Zwei Lesungen, eine im Literaturhaus Hamburg
und eine in Johannesburg, sind vorgesehen. Die übrige Zeit steht der künstlerischen Arbeit zur freien Verfügung.

Bewerben können sich deutschsprachige Autorinnen/Autoren, die bereits in Buchform publiziert haben, unabhängig von Alter, Wohnsitz oder Staatsangehörigkeit.

Die Bewerbung erfolgt mit einem noch unveröffentlichten Essay oder Erzählung zum Thema > Schuld und Sühne <.



Über die Vergabe des Sylt-Quelle Literaturstipendiums entscheidet eine unabhängige Jury. Bewerbungsschluss für den Inselschreiber 2009 ist der 15. Oktober 2008.
Der Preisträger/die Preisträgerin wird Mitte Dezember bekannt gegeben.



Stiftung kunst:raum sylt quelle:
auf Sylt www.kunstraum-syltquelle.de
in Johannesburg www.jozi-artlab.co.za

Das Stipendium “Inselschreiber Sylt” wird von der Stiftung kunst:raum sylt quelle seit 2001 vergeben. Bisherige Stipendiaten waren Feridun Zaimoglu,
Moritz Rinke, Juli Zeh, Thomas Hettche, Jenny Erpenbeck, Jan Peter Bremer und Terzia Mora. Inselschreiber 2008 ist der österreichische Autor Franzobel.

Der Online-Vorverkauf hat begonnnen: http://www.berlinerfestspiele.de

24. September – 5. Oktober 2008



Der literarische Ausnahmezustand im 8. Jahr! Vom 24. September bis 5. Oktober 2008 findet das 8. internationale literaturfestival berlin statt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf Afrika. Eröffnet wird das Festival am Mittwoch, den 24. September, von drei Frauen: Nancy Huston (Kanada/F), 2006 mit dem Prix Femina ausgezeichnet, wird den Eröffnungsvortrag zum Thema "Warum literarische Lügen besser sind als andere Lügen" halten. Amma Darko aus Ghana beginnt die elftägige literarische Reise durch Afrika, die das ilb seinen Besuchern bietet: Sie stellt ihren Roman "Das Lächeln der Nemesis“ vor, in dem um weibliche Selbstbestimmung gerungen wird. Maryse Condé aus Guadeloupe wird aus ihrem neuen Roman lesen, der kürzlich in Frankreich erschien: "Les belles ténébreuses" (dt. "Die dunklen Schönheiten").

Selten gab es in Deutschland eine derart breit angelegte Präsentation afrikanischer Erzähler: jüngere afrikanische Autoren, in Europa schon bekannte afrikanische Schriftsteller und afrikanische Kinder- und Jugendbuchautoren und -illustratoren werden das Leben des Kontinents Afrika erhellen, über den Alltag und die Geschichte ihrer Länder sprechen und die brennenden politischen, ökonomischen und kulturellen Fragen diskutieren. Die Retrospektive in der Reihe "Erinnerung, sprich" stellt wichtige afrikanische Schriftsteller der Vergangenheit vor.

Insgesamt werden wieder über 100 Autorinnen und Autoren in ca. 200 Veranstaltungen am Hauptveranstaltungsort, dem Haus der Berliner Festspiele, und weiteren Orten in ganz Berlin aus ihren Werken lesen und an Diskussionen teilnehmen. Erstmals wird es eine neue Programmsparte geben, die jüngeren Autoren und Debütanten aus dem deutschen Sprachraum ein Forum gibt. Sie ergänzt die bewährte Programmarchitektur der letzten Jahre.

Das Gesamtprogramm wird am 1. August auf den Internetseiten des Literaturfestivals (http://www.literaturfestival.com) und der Berliner Festspiele (http://www.berlinerfestspiele.de) veröffentlicht. Eine Liste von Autoren, die bisher zusagten, finden Sie auf der Internetseite des Literaturfestivals.

Das derzeitige PROGRAMM im Online-Vorverkauf:

Mi, 24.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Eröffnung des 8. internationalen literaturfestivals berlin

Nancy Huston (Kanada/Frankreich): Eröffnungsrede: "Warum literarische Lügen besser sind als andere Lügen"

Im Gegensatz zu politischen, privaten und religiösen Fiktionen, die wir von der Geburt bis zum Tod unbewusst aufnehmen, ermutigt der Roman zur Einfühlung in fremde emotionale Welten und zur Identifizierung mit anderen Menschen. Auf diese Weise kann er eine wichtige ethische Rolle spielen.

Die Autorin wuchs in Kanada, Deutschland und den USA auf und lebt seit 1977 in Paris. Neben ihren Romanen (zuletzt in deutscher Übersetzung: "Ein winziger Makel“) verfasste die Autorin Sachbücher – über Themen wie Kraftausdrücke, Krieg und Prostitution, Pornografie und literarischen Nihilismus –, drei Kinderbücher und zwei Theaterstücke. Sie ist Officer of the Order of Canada und Officier des Arts et des Lettres in Frankreich. Huston wurde vier Mal die Ehrendoktorwürde verliehen, zuletzt von der Universität von Liège.



Mi, 24.9. 20.00 Uhr Haus der Festspiele | Seitenbühne

Fokus Afrika

Amma Darko (Ghana)

Was haben ein falscher Prophet, eine mysteriöse Geliebte und die patente Chefin eines Frisiersalons gemeinsam? Sie alle bevölkern Darkos aktuellen Roman "Das Lächeln der Nemesis". Packend und differenziert beleuchtet die international erfolgreiche Autorin eine Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne, in der Polygamie und Witwenriten der weiblichen Selbstbestimmung gegenüberstehen und die Käuflichkeit der Liebe die Beziehungen korrumpiert.



Mi, 24.9. 21.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Maryse Condé (Frankreich/USA)

International bekannt wurde Maryse Condé mit historischen Romanen, in denen sie mit Stereotypen kultureller Identität spielt und dem eurozentristischen Blick auf die Geschichte eine eigene Sichtweise entgegensetzt. Vorgestellt wird ihr aktueller Roman "Les belles ténébreuses" (Ü: Die dunklen Schönheiten).





Do, 25.9. 15.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Internationale Kinder- und Jugendliteratur

Von Blattläusen, Rüsselkäfern und Kampfameisen. Eine Begegnung mit Timothée de Fombelle (Frankreich)

Ein prächtige Eiche ist Schauplatz des rasanten Abenteuerromans "Tobie Lolness: Ein Leben in der Schwebe“ von Timothée de Fombelle: Tobie ist gerade mal anderthalb Millimeter groß und hat eine gefährliche Mission zu erfüllen! Seit Anbeginn der Zeit leben er und sein Volk friedlich auf der uralten Eiche. Doch eines Tages macht Tobies Vater, ein verrückter Professor, eine bahnbrechende Entdeckung, die die Familie in höchste Gefahr bringt.Tobie kann im letzten Moment fliehen, nur ein Ziel vor Augen: Er muss seine Eltern retten vor den todbringenden Machenschaften des tyrannischen Rüsselkäferzüchters Jo Mitch. Eine gefährliche Expedition durch die sagenhafte Baumwelt beginnt… Der französische Kinderbuchautor liest aus Band 1 und 2 seines gefeierten "Tobie Lolness“-Abenteuers.

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Baumliebhaber und Botaniker ab 10 Jahre. Schülergruppen ab 4./5. Klasse sind ebenso herzlich willkommen.



Do, 25.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Reflections | Eröffnung: African Affairs

Hans Christoph Buch (Deutschland), Nuruddin Farah (Somalia/Südafrika), Grada Kilomba (São Tomé und Príncipe/P/D), James Shikwati (Kenia), Ilija Trojanow (Bulgarien/Deutschland)

Das erste Panel der Reihe "African Affairs“ beschäftigt sich mit den Blicken auf Afrika. In den Medien der Industrieländer ist die Berichterstattung wesentlich auf Kriege und Bürgerkriege, AIDS, die Beschneidungspraxis, Korruption und andere Bad News fokussiert. Entsprechend sind im "Westen“ die Assoziationen, wenn über Länder und Gebiete wie Burundi, Kongo, die Elfenbeinküste, Darfur, Liberia, Somalia, Sierra Leone, Westsahara, Südsudan, Simbabwe, die Zentralafrikanische Republik und aktuell über den Tschad und Kenia gedacht und geschrieben wird. Dem gegenüber steht das Bemühen, die positiven Seiten in der Entwicklung des Kontinents herauszustellen, die sich keineswegs nur auf Kunst und Kultur – und die Urlaubsziele – reduzieren lassen. Wie könnte ein integraler Blick auf Afrika definiert werden können?

Fernsehaufzeichnung des ZDF nachtstudio



Do, 25.9. 19.30 Uhr Institut Français

Erinnerung, sprich

Ein Abend zu Einar Schleef

Der 2001 verstorbene Regisseur, Schauspieler, Schriftsteller, Maler und Fotograf Einar Schleef galt als Enfant Terrible der deutschen Theaterszene. Über seinen Roman "Gertrud“ sagte er: "Ich habe meiner Mutter eine Pyramide gebaut. Einfach Schotter übereinander für eine deutsche Familientragödie". Die Theaterfassung seines literarischen Hauptwerks besticht durch eine ganz eigene, abrupt-direkte Sprache. - Es lesen Jutta Hoffmann und Marie-Luce Bonfanti. Einführung und Leitung: Crista Mittelsteiner. - Vorpremiere des Films "Jedes Wort in-und auswendig / Chaque mot par cœur“ von Anne-Marie Gourier und Crista Mittelsteiner.



Do, 25.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night I

Qassim Haddad (Bahrain), Christian Hawkey (USA), Zlatko Krasni (Serbien), Tim Liardet (Großbritannien), Don Paterson (Großbritannien)

Qassim Haddad erwarb sich den Ruf des wichtigsten Dichters seines Landes und eines bedeutenden Repräsentanten arabischer Lyrik. 20 Gedichtbände dokumentieren ein künstlerisches Schaffen, das sich neuen Einflüssen, Themen und Formen gegenüber offen hält. "Ich respektiere die Traditionen der klassischen arabischen Dichtung. Aber ich erkenne keine Autoritäten an.“

Christian Hawkey liest aus "Reisen in Ziegengeschwindigkeit“. Tollkühn, beunruhigend komisch und mit skurriler Verve arbeitet er an der "elastischen Haut von Oberflächen“. In ihren Falten entziehen sich Subjekte den Forderungen nach Identität oder Zugehörigkeit und bewahren eine Instabilität, die auch als ästhetische Antwort auf politische Zumutungen zu verstehen ist.

Zlatko Krasni ist Poet, Literaturkritiker, Herausgeber von Anthologien und Vermittler der deutschsprachigen Literatur in seiner Heimat. Er übersetzte zahlreiche Schriftsteller von Goethe bis Thomas Bernhard. Sein lyrisches Werk, das er vorstellt, rückt die Zerbrechlichkeit des menschlichen Individuums in den Fokus. Die Jugoslawienkriege wurden zum beherrschenden Topos seiner letzten Gedichte.

Tim Liardet ist britischer Lyriker und Literaturkritiker. Sein fünfter Gedichtband "The Blood Choir“ (Ü: Der Blutchor) war 2006 für den T.S. Eliot Preis nominiert. Er liest aus seiner aktuellen Gedichtsammlung, die um den Tod seines Bruders kreist, der vorzeitig und unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. "Es ist eine Elegie, die sich über ein ganzes Buch erstreckt; doch erweitert sie sich zum Familienpsychodrama und berührt die Möglichkeiten der Entwicklungspsychologie.“

Don Patersons Gedichte wurden zum größten Teil ins Deutsche übersetzt. Sie erkunden die Umbrüche des Lebens. "Gedichte“, so Paterson, "übersetzen das Schweigen und finden Worte, wofür es keine Worte gibt. Sie füllen Lücken mit Liedern, die wir eigentlich nicht hören dürfen.“



Do, 25.9. 20.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Fokus Afrika

Nuruddin Farah (Somalia/Südafrika)

Schriftsteller, die im Exil leben müssen wie der somalische, in Kapstadt lebende Nuruddin Farah, haben vielleicht mehr Gründe als andere, über das Reisen als "Queste“ zu schreiben. In seiner Trilogie "Maps“, "Dunyias Gaben“ und „Geheimnisse“ ging es um die Suche der Afrikaner nach sozialer, persönlicher, familialer und sexueller Identität. Diese wird oftmals von den starken Frauenfiguren, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen, vorangetrieben, wie auch in seinem aktuellen Roman "Knots“. Ilija Trojanow führt das Gespräch mit ihm.



Do, 25.9. 20.00 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie

Natacha Atlas & the Mazeeka Ensemble präsentieren das neue Album "Ana Hina“

Ihre Performance überspannt Jahrhunderte und überquert Kontinente – von Westen nach Osten und wieder zurück. In den speziell erschaffenen Arrangements des neuen Albums, welche eine aufregende Besetzung zum Klingen bringt, hört man Natacha Atlas’ Stimme wie ein Juwel. Fesselnde Coverversionen ägyptischer und westlicher Künstler liefern sich eine Auseinandersetzung mit Originalmaterial von Atlas und ihren Musikern, um dabei ein musikalisches Erlebnis entstehen zu lassen, das Freude und Leid, Liebe und Verlust, Hoffnung und Verzweiflung umspannt – eben alles, was Menschen miteinander verbindet.



Do, 25.9. 20.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Nancy Huston (Kanada/Frankreich)

In ihrem mit dem Prix Femina ausgezeichneten Roman "Ein winziger Makel“ erforscht die Autorin Bruchlinien und Verwerfungen einer Familie über vier Generationen hinweg. Die jeweils sechsjährigen Protagonisten verbindet ein dunkles Geheimnis, dessen traumatische Spur von der Gegenwart bis in die Zeit des Nationalsozialismus reicht.



Do, 25.9. 21.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections

Über Barack Obama: Ibrahima Thioub (Senegal), Tzvetan Todorov (Bulgarien/Frankreich), Eliot Weinbeiger (USA)

Barack Obama hat mit seiner historischen Rede Mitte März dieses Jahres in Philadelphia Geschichte und Status quo des Rassismus in den USA thematisiert. Die USA müsse, so Obama, aus der "Rassen-Sackgasse“ herausfinden. Spätestens seit dieser Rede ist Obama weltweit zu einem Hoffnungsträger geworden, der auch in der Außenpolitik entscheidende Änderungen beabsichtigt. Das Panel, das mit Autoren aus drei Kontinenten besetzt ist, diskutiert den Gehalt der Hoffnungen und die Frage, wie realistisch sie sind.





Fr, 26.9. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Kaleidoskop

Amitav Ghosh (Indien/USA)

Unterdrückung und Kolonialismus, das Aufeinanderprallen von Kulturen, Liebe und Hass sind die Themen des Autors des Weltbestsellers "Der Glaspalast". Er liest aus seinem neuen Epos „Das mohnrote Meer": 1838 – am Oberlauf des Ganges schuften die Menschen für die englische Opiumindustrie. Verfolgung, Intrigen und Not vereinen eine Gruppe von Flüchtlingen als Schicksalsgemeinschaft auf der Ibis, einem ehemaligen Sklavenschiff. In Zusammenarbeit mit den Thalia Buchhandlungen Berlin.



Fr, 26.9. 19.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Kossi Efoui (Togo/Frankreich)

Kossi Efoui stellt seinen aktuellen Roman "Solo d'un revenant" (Ü: Solo eines Wiedergängers) vor. Er evoziert mit einer Fülle von Bedeutungsangeboten in der Tradition Samuel Becketts und Sony Labou Tansis phantastische Welten und vieldimensionale Sinngefüge. Fulminant und humorvoll spielt Efoui in seinem Werk mit afrikanischen Stereotypen und setzt sich damit von der panafrikanischen Négritude-Bewegung ab.



Fr, 26.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night II – Afrika

Susan Kiguli (Uganda), Chirikure Chirikure (Simbabwe), Lebogang Mashile (Südafrika), Breyten Breytenbach (Südafrika/Frankreich)

Susan Kiguli gilt als eine der interessantesten und vielversprechendsten jungen Lyrikerinnen Afrikas, die ihre Gedichte in der Tradition der mündlichen Erzählkultur verfassen. Die mit "Poems of Protest“, "Relational Poems“, "Poems of Nature“ und "Existential Poems“ überschriebenen vier Teile ihres erfolgreichen Debüts "African Saga“ markieren treffend Kigulis Themenspektrum.

Chirikure Chirikure gilt als scharfer Kritiker der korrupten politischen Elite und Anwalt der einfachen Leute von Simbabwe. Sein Werk steht in der Tradition der oralen Literatur der Shona-Sprache. In höchst symbolischer, so einfacher wie eindringlicher Bildlichkeit erinnert Chirikure an die gemeinsamen kulturellen Traditionen, prangert Machtmissbrauch und Selbstsucht an und beschwört den Sinn der Gemeinschaft.

Lebogang Mashile, Lyrikerin, Performerin, Schauspielerin, Moderatorin und Produzentin, gehört zu den bekanntesten jungen Künstlerinnen ihres Landes. Ihre lyrischen und kämpferischen Gedichte sprechen vom Leben im neuen Südafrika. Die Unterschiedlichkeit und Einheitlichkeit der "Regenbogennation“, die Stellung der Frau, Gewalt und die Fragilität des Individuums werden eindringlich, humorvoll, mitunter melancholisch oder drastisch thematisiert.



Fr, 26.9. 21.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Reflections

Die '68er - Eine romantische Generation?

Geert Mak (Niederlande), der diesjährige Träger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung, und der Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski (Deutschland) sprechen über die Bewertung der Generation der ’68er heute.



Fr, 26.9. 21.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Jáchym Topol (Tschechien)

In seinem neuen Roman "Zirkuszone“ (dessen Originaltitel wörtlich übersetzt "Mit Teerseife gurgeln“ lautet), wird die Geschichte einmarschierender sowjetischer Truppen aus der Perspektive des jungen Waisenkindes Ilja erzählt, der sich ihnen anschließt. Die Reinszenierung der Geschichte der Tschecholslowakei wird, fiktional gewendet, zu einem hochverdichtet absurden, beinahe karnevalesken, gleichsam erdverbundenem Theater. Auch im Blick auf die Übersetzung von Milena Oda und Andreas Tretner wurde der Roman in den höchsten Tönen gelobt.





Sa, 27.9. 10.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

Die Beziehung zu Deutschland: Erinnerung und Gegenwart

Uazuvara Katjivena (Namibia/Norwegen), Helmut Strizek (D), Joachim Zeller (D), Ibrahima Thioub (Senegal)

In dem Gespräch geht es um die Rolle Deutschlands in Afrika, die bis heute vergleichsweise marginal scheint. Doch die Geschichte – und die Gegenwart – des Kontinents ist eng mit der deutschen Außenpolitik und deren dunklen Seiten verknüpft: Bismarck-Konferenz 1884/85, Vernichtung der Hereros und Namas in Südwestafrika 1904 - 1908, Kolonisierung Deutsch-Ostafrikas (u.a. der Maji-Maji-Krieg) und Rommels Feldzug im Zweiten Weltkrieg. Wie fließt diese Geschichte in die gegenwärtige Kommunikation Deutschlands mit Afrika ein? Welchen Herausforderungen muss sich Deutschland stellen?



Sa, 27.9. 12.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

Afrika und Europa

Andreas Eckert (D), Grada Kilomba (São Tomé und Príncipe/P/D), Ibrahima Thioub (Senegal)

Der Kolonialisierung Afrikas durch europäische Staaten im 19. und 20. Jahrhundert wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Gründung unabhängiger Staaten ein Ende gesetzt. Den Hoffnungen, die damit verbunden waren, folgten herbe Enttäuschungen, die wesentlich durch die Interessenspolitik der westlichen Industrienationen verursacht wurden. Viele afrikanische Staaten haben sich bis heute in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht kaum entwickeln können. Was muss die europäische Staatengemeinschaft tun, um eine Partnerschaft mit Afrika wirklich zum Vorteil Afrikas werden zu lassen?



Sa, 27.9. 17.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Literaturen der Welt

László Krasznahorkai (Ungarn/Deutschland) und Ion Grigorescu (Rumänien)

László Krasznahorkai wird mit einer kurzen Erzählung Ion Grigorescu einführen, den er für die Programmsparte "Literaturen der Welt“ nominiert hat. Grigorescu gilt als einer der ersten rumänischen Konzeptkünstler. Seine Werke und Performances verbinden politische und metaphysische Aspekte und beschäftigen sich oft mit der eigenen Leiblichkeit.



Sa, 27.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

James Shikwati (Kenia) und Daniel Kempken (Deutschland) über Entwicklungshilfe

2,3 Billionen Dollar Entwicklungshilfe, so der Weltbankökonom William Easterly, sind seit den sechziger Jahren geflossen – überwiegend nach Afrika. Während die Mehrheit der Ökonomen und linksliberalen Politiker eine Aufstockung dieser Hilfe fordern, hält Wirtschaftsfachmann James Shikwati (Direktor des Inter Region Economic Network) aus Kenia eben diese Hilfe für fatal. Sie unterlaufe, so Shikwati, den Stolz der Afrikaner, fördere Unselbständigkeit und Korruption, unterdrücke Unternehmergeist und stabilisiere zudem diktatorische Regimes. Daniel Kempken ist Mitarbeiter des Ministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin.



Sa, 27.9. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Kaleidoskop

Péter Esterházy (Ungarn)

Warum in den letzten Jahrzehnten auffällig viele Ungarn von den Musen geküsst und herausragende Autoren wurden – die Götter wissen es. Wir wissen aber, dass Péter Esterházy einer von ihnen ist. Er wird aus "Einführung in die schöne Literatur“, aus der neuen Erzählung "Keine Kunst" (erscheint 2009) und einer Kurzgeschichte über einen gewissen Kornél Esti und dessen "Begegnung“ mit der deutschen Sprache lesen. Esti ist kein Unbekannter in der ungarischen Literatur: Er ist der Romanheld des von Esterházy über alles geschätzten ungarischen Autors Dezsö Kosztolány (1885-1936)...



Sa, 27.9. 19.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Fatou Diome (Senegal/Frankreich)

Fatou Diome liest aus ihrem aktuellen, hoch gelobten Roman "Ketala“. Wer ist die Frau, die zum Sterben nach Afrika zurückgekommen ist? Man weiß nichts von ihr. Ihre treuesten Begleiter, einige Habseligkeiten, drohen in Kürze in alle Winde zerstreut zu werden. Doch vor der Erbteilung bleiben den Möbeln noch sechs Nächte und fünf Tage, um einander die abenteuerliche Geschichte ihrer Besitzerin zu erzählen.



Sa, 27.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night III

Georgi Gospodinov (Bulgarien), Nora Iuga (Rumänien), Wassyl Machno (Ukraine/USA) Mihály Víg (Ungarn) u.a.

Georgi Gospodinov debütierte 1992 mit dem Lyrikband "Lapidarium“, dem 1996 ein weiterer Gedichtband folgte. Einem internationalen Publikum wurde er mit seinem ersten Roman, "Natürlicher Roman“(1999, Ü: 2007), bekannt, der mittlerweile in zehn Sprachen übersetzt ist. Der auch als Bühnen- und Drehbuchautor erfolgreiche Bulgare stellt seine Lyrik vor.

Nora Iuga ist die "grande dame“ der rumänischen Poesie und Übersetzerin zahlreicher deutschsprachiger Autoren ins Rumänische, darunter Günter Grass, Elfriede Jelinek und Oskar Pastior. Sie liest aus ihrer kürzlich in deutscher Übersetzung erschienen Auswahl aus ihrem Lebenswerk "Gefährliche Launen“: Gedichte von zeitloser Frische, die Begierden, Körperlichkeit und Sehnsüchte thematisieren.

Der ukrainische Lyriker Wassyl Machno lebt seit acht Jahren in New York City. Der Gedichtband "Plawnyk ryby“ (Ü: Die Fischflosse) ist – zur Hälfte in Europa, zur Hälfte in Amerika geschrieben – ein sichtbares Zeugnis dieses Übergangs. Vielfalt, Dynamik und Profanität dominieren den Duktus der freien Verse und die Beobachtungen des lyrischen Ich.

Mihály Víg wurde von László Krasznahorkai für das Programm "Literaturen der Welt“ nominiert. Der ungarische Musiker, Komponist für Filmmusik, Lyriker und Erzähler stammt aus einer Künstlerfamilie. Neben Songtexten verfasste er auch einen Band mit Gedichten und Novellen, "Versek és novellák”.



Sa, 27.9. 20.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Uwe Timm (Deutschland)

Der Autor liest aus seinem – 1985 verfilmten – Roman "Morenga“, dessen Hintergrund der blutig niedergeschlagene Aufstand der Hereros und Namas gegen die deutschen Kolonialherren in Deutsch-Südwestafrika in den Jahren 1904-1908 bildet. Er gilt heute als erster Genozid des 20. Jahrhunderts, bei dem ca. 80% der Hereros und 50% der Namas getötet wurden. Der Roman beginnt mit der Reise des deutschen Oberveterinärs Gottschalk in das Kriegsgebiet – und endet mit dem Tod eines der ersten Guerillakämpfers, Jacobus Morenga, des "schwarzen Napoleon".





So, 28.9. 15.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

African and African Diasporic Authors

Während Chirikure Chirikure (Simbabwe) und Henrietta Rose-Innes (Südafrika) in ihren Heimatländern leben und arbeiten, haben Kossi Efoui (Togo/Frankreich) und Helon Habila (Nigeria/USA) Afrika verlassen. Gemeinsam sprechen sie über das Schreiben in und außerhalb ihrer Heimat.



So, 28.9. 16.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Jamal Mahjoub (Sudan/Spanien)

Ilija Trojanow stellt den preisgekrönten, in Khartum aufgewachsenen und nun in Barcelona lebenden Autor Jamal Mahjoub mit seinem Roman "Die Stunde der Zeichen" vor – das erste Buch der von Trojanow herausgegebenen Reihe "Weltlese". In diesem Roman geht es um Mahdi, der als einer der ersten fundamentalistischen Rebellen des Islam gilt und in den 1880er Jahren einen erfolgreichen Aufstand gegen die britische Kolonialmacht leitete. Mahjoub erzählt die Geschichte aus der Perspektive Mahdis – und der der Briten.



So, 28.9. 16.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

African Feminist Movements

Ein Gespräch mit Susan Kiguli (Uganda) und Grada Kilomba (São Tomé und Príncipe /Portugal /Deutschland)

Als Susan Kigulis Debüt erschien, wurde sie explizit als "woman poet“ bezeichnet; noch heute wird sie mit der Frage konfrontiert, wie es denn sei, sowohl eine Frau als auch eine Schriftstellerin zu sein. Sie fragt: "Warum muss es betont werden, wenn ein Schriftsteller eine Frau ist?“ Grada Kilomba betrachtet sich als schwarze Schriftstellerin. "Wir müssen begreifen, dass Geschlecht und ‚Rasse’ immer miteinander verschränkt und untrennbar verbunden sind. Rassische Konstruktionen basieren auf Geschlechterrollen, und umgekehrt beeinflusst das soziale Geschlecht die Art und Weise, in der ‚Rasse’ konstruiert wird. Es ist mir wichtig, diese Komplexität in meinem Werk widerzuspiegeln.“



So, 28.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Reflections | African Affairs

Crossing Africa: Migration ins Paradies Europa?

Azouz Begag (Frankreich), Fatou Diome (Senegal/Frankreich), Elisabeth Hack (Kamerun/Deutschland), Rickard Sandell (Schweden/Spanien)

Oft unter Einsatz ihres Lebens machen sich viele Afrikaner in Richtung Europa auf. Nirgendwo anders auf der Welt ist eine vergleichbare Anzahl von Menschen in Migrations- und Fluchtbewegungen involviert. 10.000 afrikanische Flüchtlinge sind nach Schätzung der EU-Kommission in den vergangenen Jahren beim Versuch ertrunken, Europa zu erreichen. Wie sollten die Europäer mit dieser – teils geschichtlich selbst induzierten – Herausforderung umgehen?



So, 28.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Kiran Nagarkar (Indien)

In der "Zeit“ schrieb Susanne Mayer über Nagarkar: "Er ist der verwegene, politisch lodernde, wollüstigst schreibende, gelegentlich durchgeknallte und jedenfalls rabenschwarz komische Schriftsteller des indischen Kontinents“. Der Autor – ausgezeichnet mit dem höchsten indischen Literaturpreis, dem Sahitya Academi Award – liest aus seinen beiden Romanen "Ravan & Eddie“ und "Gottes kleiner Krieger“.



So, 28.9. 20.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Reflections

Necla Kelek (Deutschland) mit musikalischer Begleitung der Gruppe TAN

Für ihr neues Buch "Bittersüße Heimat. Bericht aus dem Inneren der Türkei" ist Necla Kelek von Istanbul bis nach Kurdistan gereist, in ein Land, dessen Geschichtsträchtigkeit und Schönheit man sich kaum entziehen kann. Sie berichtet von den Zerklüftungen und zerrissenen Mentalitäten, den politischen Widersprüchen und sozialen Brüchen, aber auch von den Menschen, die der islamischen Leitkultur, wie sie sich heute darstellt, etwas entgegensetzen.



So, 28.9. 20.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Binyavanga Wainaina (Kenia/USA)

Binyavanga Wainaina liest seine preisgekrönte Erzählung "Discovering Home“ (Ü: Die Heimat entdecken). Sie schildert eine Reise des jungen Autors von seinem ehemaligen Domizil in Südafrika zum Ort seiner Herkunft in Kenia und weiter nach Uganda. Mit lebhafter Anschaulichkeit und satirischem Witz, unterbrochen von reflektierenden Passagen, entsteht ein landschaftliches und kulturelles Porträt, das die drei afrikanischen Länder als bunt und gegensatzreich vorstellt. Die heterogene Bevölkerung schwankt zwischen Tradition und Moderne und ist trotz kolonialer Vergangenheit und gegenwärtiger Politik von einer hoffnungsvollen Stimmung getragen.



So, 28.9. 21.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Jon Fosse (Norwegen)

Der in den letzten Jahren in Deutschland vor allem als Theaterautor bekannt gewordene norwegische Dichter und Erzähler stellt seine neue Novelle "Schlaflos“ vor: "Asle und Alida gingen umher in den Straßen Bjørgvins, über der Schulter trug Asle zwei Bündel mit all ihrer Habe und in der Hand den Fiedelkasten mit der Fiedel, die er vom Vater, dem Sigvald ererbt hatte …“





Mo, 29.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | Fokus Afrika

Megacities: Lagos

Omar Akbar (Deutschland), Helon Habila (Nigeria/USA)

"Die Leute sehen Lagos als einen gewalttätigen Ort. Fast wie ein lebendes Ding, ein Untier, das einen verschlingt.“ So beschreibt der nigerianische Autor Helon Habila, wie die größte Stadt seines Landes und eine der größten des Kontinents von den meisten Menschen wahrgenommen wird. Ist Lagos typisch für die Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert? Sind derartige urbane Agglomerationen noch lebenswerte Städte? Darüber diskutiert der Autor mit Bauhausdirektor Omar Akbar, Stadtforscher und Urbanist. In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau



Mo, 29.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Großer Saal

Fokus Afrika

Alaa al-Aswani (Ägypten)

Der Autor des internationalen Bestsellers "Der Jakubijân-Bau“ liest aus seinem neuen Roman: In "Chicago“ thematisiert al-Aswani das Zusammenleben verschiedener Kulturen und spiegelt erneut die Missstände seines autokratisch regierten Heimatlandes. Schauplatz der Handlung ist das Histologische Institut der Universität Chicago, wo sich die Wege von Amerikanern unterschiedlicher Herkunft und Ägyptern kreuzen.



Mo, 29.9. 19.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Helon Habila (Nigeria/USA)

Helon Habilas Debüt "Waiting for an Angel“ (Ü: Warten auf einen Engel) wurde mit dem Commonwealth Writers Prize for Best First Book (Africa Region) ausgezeichnet und wird derzeit verfilmt. Nun stellt er seinen neuesten Roman, "Measuring Time“ (Ü: Die Zeit messen), vor. Darin richtet der Autor den Blick auf das ländliche Nigeria und umspannt mit der Geschichte von zwei ungleichen Brüdern hundert Jahre der Geschichte seines Heimatlandes.



Mo, 29.9. 20.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Literaturen der Welt

Natalka Sniadanko (Ukraine)

In der Ukraine wird Sniadankos Roman "Sammlung der Leidenschaften“ als Kultbuch gehandelt. Die Geschichte mit autobiografischen Zügen erzählt in frischem Tonfall und satirischem Duktus von den Herzensregungen der jungen Ukrainerin Oljessa. Neugierig und eigensinnig erforscht die Heranwachsende die Möglichkeiten, die sich in ihrem Leben auftun.



Mo, 29.9. 21.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Boualem Sansal (Algerien)

Boualem Sansal, preisgekrönter Autor und Gast des internationalen literaturfestivals 2003 und 2004, liest aus seinem Roman "Harraga“. Lamia, eine wohlhabende und unverheiratete Kinderärztin, die sich mit einem einfachen Leben arrangierte, und Chérifa, eine aufmüpfige junge Frau voller Lebensfreude und Rebellionsgeist gegenüber den Bräuchen der islamischen Welt, sind die Hauptprotagonistinnen in einer Lebenswelt, die autoriär und männlich dominiert ist.





Di, 30.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | Fokus Afrika

Megacities: Kairo

Omar Akbar (Deutschland), Alaa al-Aswani (Ägypten)

Kairo, die größte Stadt der arabischen Welt, galt Jahrhunderte lang als kosmopolitische, offene Stadt. Erst Ende der siebziger Jahre veränderte sich das tolerante Klima. Die Islamisten dominieren mit ihren Wertvorstellungen mittlerweile weite Teile des öffentlichen Raums. Über die ägyptische Metropole zwischen Vergangenheit und Zukunft spricht der Autor des "Jakubijan-Baus“ mit Bauhausdirektor Omar Akbar. In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau



Di, 30.9. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Steinunn Sigurdardóttir (Island)

Die Autorin liest aus ihrem neuen Roman "Sonnenscheinpferd“: Lilla, auf Deutsch "die Kleine“, begegnet nach 25 Jahren dem Mann wieder, den sie in ihrer Jugend liebte. Sie wird von ihm eingeladen, das Wochenende in seinem Landhaus außerhalb von Reykjavik zu verbringen. Die bevorstehende Begegnung lässt sie ihre Kindheit Revue passieren und Unerwartetes entdecken …



Di, 30.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Sjón (Island) – Prosalesung

Der vielseitige Künstler liest aus seinem preisgekrönten Roman "Schattenfuchs". Stilistisch im Grenzbereich von Lyrik und Epos angesiedelt, nehmen vor dem Hintergrund der eindrucksvollen landschaftlichen Kulisse Islands verschiedene, kunstvoll ineinander verwobene Handlungsstränge Motive aus isländischen Volkssagen auf und zeichnen die schicksalhafte Verstrickung eines fuchsjagenden Landgeistlichen im 19. Jahrhundert mit dem Leben und Tod eines Mädchens mit Downsydrom, das bei einem Naturforscher Zuflucht gefunden hat.



Di, 30.9. 20.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Marie NDiaye (Frankreich)

Die u.a. mit dem Prix Fémina ausgezeichnete Autorin, die bereits mit 17 Jahren die Bestsellerlisten Frankreichs mit ihrem ersten Roman stürmte, liest aus ihrem neuen Roman "Mein Herz in der Enge“. Der Roman erzählt die Geschichte des Ehepaares Nadja und Ange, zweier engagierter Grundschullehrer in Bordeaux. Die ehemals vertraute Umgebung wird ihnen fremd und bedrohlich – das bleibt nicht ohne Folgen für sie selbst und für ihre Beziehung.



Di, 30.9. 21.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Lucette ter Borg (Niederlande)

Mit 76 Jahren beschließt der Gutsverwalter Landewee Deutschland zu verlassen, um in der kanadischen Wildnis ein neues Leben zu beginnen. Nur die wichtigsten Dinge nimmt er mit: Kleidung, Bücher, Jagdgewehre, Langspielplatten – und den Bechstein-Flügel seiner verstorbenen Frau. Ter Borg erzählt in ihrem Debüt "Ein Geschenk aus Berlin“ von den Geheimnissen einer Familie, von Liebe, den Verlockungen des Selbstbetrugs und vom Zauber der Musik.





Mi, 1.10. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | Fokus Afrika

Megacities: Johannesburg

Omar Akbar (Deutschland), Ivan Vladislavic´ (Südafrika)

Die südafrikanische Metropole Johannesburg geriet zuletzt wegen fremdenfeindlicher Übergriffe in die Schlagzeilen. Schwarze Südafrikaner sehen die Zuwanderer aus Simbabwe als Konkurrenten um Arbeitsplätze. Ein Symptom dafür, wie zerrissen die südafrikanischen Städte auch fast fünfzehn Jahre nach dem offiziellen Ende der Apartheid noch sind. Ivan Vladislavic´, Autor des preisgekrönten "Johannesburg. Insel aus Zufall“, im Gespräch mit dem Urbanisten und Bauhausdirektor Omar Akbar.

In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau



Mi, 1.10. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night IV – China

Ouyang Jianghe (China), Tang Xiaodu (China), Xi Chuan (China), Zhai Yongming (China)

Bislang sind vor allem die chinesischen Dichter weltweit bekannt geworden, die der sogenannten Hermetischen Schule zugerechnet werden, wie z.B. Bei Dao. Dagegen sind die posthermetischen Dichter, die seit dem Ende der achtziger Jahre die literarische Bühne betreten haben, eher nur Eingeweihten bekannt. Wolfgang Kubin präsentiert eine Gruppe von Dichtern, die sich sowohl einer experimentellen Lyrik westlicher Prägung als auch der Tradition der chinesischen Poesie verpflichtet weiß.





Do, 2.10. 17.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Internationale Kinder- und Jugendliteratur (für Erwachsene)

Wolf Erlbruch (Deutschland)

Wolf Erlbruch wurde mit seinem Kinderbuch "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" weltbekannt. Seine künstlerische Handschrift und Bildsprache sind seit den 90er Jahren stilbildend im Bereich der Illustration. Er stellt sein umfangreiches Œuvre vor – von seinen Anfängen als Zeichner über die Arbeit in der Werbebranche bis zu seinem Wirken als Kinderbuchillustrator und seinem aktuellen Werk "Ente, Tod und Tulpe“. Zum Abschluss seines Dia-Vortrags zeichnet er "live“ zur Lesung seines Bilderbuchs "Frau Meier, die Amsel“.

Für Erwachsene, Lehrer, Pädagogen, Fachseminare, Studierende, Eltern, Jugendliche und Kunstinteressierte.



Do, 2.10. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Literaturen der Welt | Fokus Afrika

Laila Lalami (Marokko/USA)

Laila Lalami wurde von Abdourahman Waberi für die Programmsparte "Literaturen der Welt“ nominiert. Ihr preisgekröntes Debüt, eine Kurzgeschichtensammlung, wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Laila Lalami wird Auszüge aus ihrem ersten Roman "The Outsider“ (Ü: Der Außenseiter) vorstellen, der im Frühjahr 2009 veröffentlicht werden wird.



Do, 2.10. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Kaleidoskop

Dacia Maraini (Italien)

Die Autorin gehört zu den modernen Klassikern Italiens. Mit ihrem historischen Bestseller "Die stumme Herzogin“ erlangte sie auch internationalen Erfolg. In den siebziger Jahren vor allem aus feministischer Sicht mit der Rolle der Frau in ihren unterschiedlichen Lebensbereichen befasst, nimmt dieses Thema, nach einer kritischen Distanzierung vom Feminismus in den achtziger Jahren, bis in Dacia Marainis aktuelle Werke eine zentrale Position ein.



Do, 2.10. 19.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Hans Christoph Buch (Deutschland)

Hans Christoph Buch liest aus seinem neuesten Roman, "Tod in Habana“: Vor der Kulisse des morbiden Havanna, dessen Schilderung den Rezensenten Wolfgang Schneider an Bilder von Tarkovskij-Filmen erinnert, ist der deutsche Kultursoziologe und Experte für postkoloniale Architektur, Gustav von Achenbach, dessen Name nicht zufällig Thomas Manns "Tod in Venedig“ entlehnt ist, vor allem auf der Suche nach schnellem Sex. Der Roman ist auch ein Abgesang auf das revolutionäre Kuba, ein endgültiger Abschied von dem Mythos, der die Linke so lange nährte.



Do, 2.10. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Literaturen der Welt | Fokus Afrika

Ivan Vladislavic´ (Südafrika)
Zemanta Pixie

2008-07-02

Google Mail - Internationale Feuchtwanger Ausstellung - oliver.gassner@gmail.com

Feuchtwanger relaunched

Internationale Ausstellung zum Feuchtwanger- Jahr eröffnet mit einer Lesung von Manfred Flügge



Pünktlich zum 124. Geburtstag des Exilautors Lion Feuchtwanger wird am kommenden Montag am 07.07.2008 um 11 Uhr eine repräsentative Ausstellung zu Lion Feuchtwanger in der Volkswagen Bibliothek der Technischen Universität Berlin in der Fasanenstraße 88 eröffnet. Titel der Ausstellung: "Es ist nicht leicht, sich in der Historie des eigenen Lebens durchzufinden." - Ausstellung zu Leben und Werk Lion Feuchtwangers. Es werden Photos, Briefe, Rezensionen, historische Bücher und internationale Lizenzausgaben ausgestellt. Einige Bücher werden auch direkt im Handapparat zur Verfügung stehen.



"Feuchtwanger lesen!" Manfred Flügge eröffnet die Ausstellung und stellt seine im Herbst bei Aufbau erscheinende Biographie "Die vier Leben der Marta Feuchtwanger" vor. Die Biographie der Muse, Grande Dame und Ikone des deutschen Exils liefert einen neuen Blick auf den privaten Lion Feuchtwanger. Die öffentliche Auftaktveranstaltung liefert den passenden Rahmen für die bis Ende Dezember dauernde Ausstellung. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Bibliothek jedem Interessierten kostenlos zugänglich. Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Aufbau Verlagsgruppe entstanden.



Bis zum 50. Todestag Lion Feuchtwangers am 21.12.2008 soll die Ausstellung kontinuierlich von dem studentischen Seminar erweitert werden. Weitere Aktivitäten sind bis zum 125. Geburtstag des großen

deutschen Exilschriftstellers am 7.7.2009 geplant.





TU Berlin - Universitätsbibliothek

Fasanenstr. 88

(im VOLKSWAGEN-Haus)

10623 Berlin



http://www.feuchtwanger.de bzw. info@feuchtwanger.de

http://www.aufbau-verlag.de

http://www.ub.tu-berlin.de



Weitere Informationen zur Neuerscheinung von Manfred Flügge:

http://www.aufbauverlag.de/index.php4?page=28&show=5286

Lesung der Literaturstipendiaten des Landes BaWü

Die Literaturstipendiaten 2007 des Landes Baden-Württemberg, Martin von Arndt, Hans Peter Hoffmann, Stefan Mohnhardt und Thomas Weiss, sind am Montag, 7. Juli, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei im Wilhelmspalais, Konrad-Adenauer-Straße 2, zu Gast. An diesem Abend präsentierten die vier Preisträger im Mörike-Kabinett ihre Arbeiten: Martin von Arndt liest Passagen aus seinem neuen Roman, der voraussichtlich im Herbst erscheinen wird. Stefan Monhardt trägt Gedichte aus seinem Lyrikband „Augenblicksgötter“ (2007) vor, Thomas Weiss liest aus dem Roman „Folgendes“ (2006), und Hans Peter Hoffmann stellt aus verschienenden Bänden Texte vor. Der Eintritt ist frei.

Die Literaturstipendiaten Thomas Weiss und Martin von Arndt werden mit einem Jahresstipendium in Höhe von jeweils 12 000 Euro ausgezeichnet. Hans Peter Hoffmann und Stefan Monhardt erhalten jeweils ein mit
6000 Euro dotiertes Halbjahresstipendium. „Stipendien sind nicht nur eine Auszeichnung für unsere Schriftstellerinnen und Schriftsteller, sondern haben auch den ganz praktischen Nutzen, den Autorinnen und Autoren den nötigen Freiraum für ihre literarische Arbeit zu geben“, sagte Kunststaatssekretär Dr. Dietrich Birk bei der Verleihung im Oktober in Stuttgart. Er verwies auf die vielfältige Landesförderung zur Stärkung der baden-württembergischen Literaturtradition. „Wichtige Ziele der Literaturförderung sind dabei die Entstehung, Verbreitung und Bewahrung von Literatur sowie die Schaffung positiver Rahmenbedingungen für den Literaturbetrieb”, so Birk.

Die Literaturstipendien spielten im Förderspektrum des literarischen Nachwuchses eine wichtige Rolle. Das Land vergibt jährlich drei Jahresstipendien für Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die den Abschluss oder die Durchführung einer größeren Arbeit ermöglichen sollen. Die Stipendien richten sich an Autorinnen und Autoren, die durch Geburt, Wohnort oder einen Schwerpunkt ihres Schaffens mit dem Land Baden-Württemberg verbunden sind. Eine Bewerbung um das Stipendium ist nicht möglich. Die monatliche Stipendienhöhe beträgt 1000 Euro. Eines der Stipendien kann von der Jury in Halbjahresstipendien geteilt werden. Über die Vergabe entscheidet eine jährlich wechselnde Jury bestehend aus fünf fachkundigen Mitgliedern.

Martin von Arndt, geboren 1968 in Ludwigsburg, studierte Religionswissenschaft, Germanistik, Psychologie in Saarbrücken, Budapest und Würzburg. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg und Angehöriger der Berliner Autorengruppe kOOk. Arndt lebt als Schriftsteller, Musiker und freier Dozent in Markgröningen. Seit seinem Erstling „Sieben Tage Honig. Roman. (Ikarus, Mainz 1987) hat Martin von Arndt zahlreiche Bücher Veröffentlicht. Jüngstes Werk ist der Roman „ego shooter“ (Klöpfer & Meyer, Tübingen 2007), in dem er sich literarisch mit den Gamer-Welten und den neuen Formen der Vereinsamung urbaner Eliten auseinandersetzt.

Hans Peter Hoffmann, geboren 1957 in Saarbrücken, lebt, lehrt und schreibt als Autor, Privatdozent und Übersetzer in Tübingen. Nach dem Studium der Germanistik und Sinologie erschienen von ihm zahlreiche Publikationen zur Philosophie und Geschichte Chinas sowie Übersetzungen moderner chinesischer Prosa und Lyrik. Seit 2002 ist er freier Autor und Übersetzer. 1998 erschien sein Gedichtband „In den letzten Tagen“, 2002 die Erzählung „Der Nichtstuer“ und 2004 die Erzählung „Langsame Zeit - Eine Reise im Elsass“, (jeweils Klöpfer & Meyer, Tübingen).Sein jüngste Publikation „Truhenorgel“ (Klöpfer & Meyer, Tübingen 2006) enthält Gesänge, Capriccios und Kapriolen.

Stefan Monhardt, geboren 1963 in Calw, studierte Germanistik und Klassische Philologie in Tübingen und Pisa. Nach fünf Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Humboldt-Universität Berlin lebt und arbeitet er in Berlin als freier Autor und Übersetzer. Sein erster Gedichtband erschien unter dem Titel „hübsch wund bleiben“ 1982 in Ulm. 2007 veröffentlichte der Drey-Verlag in Gutach seinen sechsten Lyrikband „Augenblicksgötter“.

Thomas Weiss, geboren 1964 in Stuttgart, war nach seinem Schulabschluss zunächst als Verwaltungsbeamter tätig, bevor er 1992 ein Germanistikstudium an der Universität Stuttgart aufnahm. Nach dem Studium betrieb er in Berlin eine Espressobar. Seit 2001 lebt und arbeitet er ausschließlich als freier Schriftsteller in Berlin. Seinem ersten Roman „Schmitz“, der 2004 bei der Frankfurter Verlagsanstalt erschien, folgte 2006 der Roman „Folgendes“ (Steidl, Göttingen), in dem er die Abgründe jenseits des Alltags einer Familie am Bodensee auslotet. Sein jüngster Roman „Tod eines Trüffelschweins“ nähert sich literarisch dem vieldiskutierten Thema ‚Turbokapitalismus’ (Steidl, Göttingen 2007).

Stadtschreiber für Dresden gesucht

Sparkassenstiftung und Landeshauptstadt Dresden suchen den 14. Stadtschreiber für Dresden


Ab sofort laden die Stiftung für Kunst & Kultur der Stadtsparkasse Dresden und die Landeshauptstadt Dresden deutschsprachige Autorinnen und Autoren ein, sich um den Posten des/der 14. Stadtschreibers/in in Dresden für 2009 zu bewerben. Insbesondere werden solche Autorinnen und Autoren gesucht, die sich auf Wechselseitigkeiten von Literatur und urbanem Raum einlassen wollen und ihren Lebensmittelpunkt nicht in Dresden haben.

Der/die Stadtschreiber/in wird von Juni bis November 2009 in Dresden leben und arbeiten. Die Stiftung für Kunst & Kultur der Stadtsparkasse Dresden vergibt ein monatliches Stipendium in Höhe von 900 EURO und stellt für den Zeitraum des Aufenthalts kostenlos eine Wohnung in Dresden zur Verfügung.

Stiftung und Landeshauptstadt Dresden erwarten, dass der/die Stadtschreiber/in die Zeit weitgehend in Dresden verbringt, die literarischen Traditionen dieser Kulturstadt bereichert und durch eigene Veranstaltungen der Bedeutung von Sprachkultur und Literatur Impulse verleiht. Die Eröffnungs- sowie die Abschlusslesung erfolgen im Rahmen des Stipendiums.

Bewerber/innen sollten möglichst auf eine selbständige Publikation verweisen können, die nicht im Eigenverlag erschienen ist. Gebeten wird um Einsendun"

Böhmische Geschichte literarisch

Eva Sixt und Gerd Burger lesen einige Texte aus dem Hörbuch 'Das Leben ist zum Verrücktwerden schön - Böhmische Geschichte literarisch', bei dem sie beide ganz großartig als Sprecherin bzw. Sprecher mitgewirkt haben. Musikalisch werden sie unterstützt von Sepp Frank, der auf dem Hörbuch den Soundtrack beigesteuert hat - so passend und rund, dass auch das zum Verrücktwerden schön ist.

Nun also gibt es diesen literarischen Überblick über die böhmische Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart wieder live. Gelesen werden Texte von Jaroslav Hasek, Bohumil Hrabal, Jan Skacel, Libuse Moniková u.a.

Veranstaltungsort und -termin sind:

Donnerstag, der 10. Juli 2008
um 20 Uhr
im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg
Rosenberger Straße 9, 92237 Sulzbach-Rosenberg.
Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.

Das Literaturarchiv, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds und der LOhrBär-Verlag laden herzlich ein und freuen sich auf zahlreiche Erscheinungen.
Zemanta Pixie

Ausschreibung „Premiere im Netz“ - ARD Hörspielpreis

Hörspielpreis der ARD für die freie Hörspielszene / Bewerbungsfrist bis
31.8. / Verleihung während der ARD Hörspieltage am 8. November im ZKM
Karlsruhe

Neue Talente aus der freien Hörspielszene gesucht: Bereits zum dritten
Mal veranstaltet die ARD in diesem Jahr den Newcomer-Wettbewerb
„Premiere im Netz“. Ob skurrile Alltagsgeschichten, innere Monologe
oder akustische Spaziergänge - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Freie Hörspielmacher können Eigenproduktionen einreichen, die bis zu 15
Minuten lang sind und noch nicht bei einer öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalt oder einem kommerziellen Anbieter gesendet oder
veröffentlicht wurden. Die Teilnahme ist vom 1. Juli bis zum 31.
August 2008 möglich.

Interessenten können ihre Produktionen im mp3-Format im Internet unter
www.radio.ARD.de hochladen. Aus allen Wettbewerbsbeiträgen nominiert
eine unabhängige Fachjury aus ARD-/Deutschlandradio-Hörspieldramaturgen
und Mitarbeitern des gastgebenden Zentrums für Kunst und
Medientechnologie (ZKM) elf Stücke, die ab 1. Oktober 2008 auf
www.radio.ARD.de angehört und heruntergeladen werden können. Das
Gewinnerstück wird am 8. November während der ARD Hörspieltage 2008 in
Karlsruhe im Rahmen einer Preisverleihung öffentlich aufgeführt, der
Sieger / die Siegerin ist zu der Veranstaltung und den gesamten
Hörspieltagen eingeladen. Zu gewinnen gibt es eine professionelle
Produktion eines eigenen Stückes in einem Studio der ARD mit der
anschließenden Sendung im Radio.

Bei den ARD Hörspieltagen, die vom 5. bis 9. November 2008 im ZKM und
in der HfG (Hochschule für Gestaltung) in Karlsruhe stattfinden,
präsentieren die Hörspielredaktionen von ARD und Deutschlandradio
unter der Federführung des Hessischen Rundfunks (hr2-kultur) einen
Querschnitt ihrer aktuellen Produktionen. In öffentlichen Jury-Runden
wird unter anderem über die Vergabe des Deutschen Hörspielpreises der
ARD debattiert. Außerdem wird der im Internet zur Abstimmung gestellte
Publikumspreis ARD Online Award vergeben. Zu den weiteren
Programmpunkten gehören Live-Hörspiele, Konzerte, Lesungen,
Performances, Live-Radiosendungen, Workshops, Diskussionen,
Hörspielpartys, Preis-verleihungen, eine Radioshow und vieles mehr.
Den Abschluss bildet am 9. November der Kinderhörspieltag.

Die vollständigen Preisstatuten, ausführliche Informationen zu den
Einreichungsbedingungen und der Anmeldung zum Wettbewerb „Premiere im
Netz“ finden Sie unter www.radio.ARD.de, ebenso wie erste
Informationen zu den ARD Hörspieltagen.

Fragen zum Wettbewerb „Premiere im Netz“ beantwortet
Joëlle Ullrich, ARD-online | www.ard.de
Am Fort Gonsenheim 139, 55122 Mainz
Telefon (06131) 929-2665
Telefax (06131) 929-2087
E-Mail: joelle.ullrich@swr.de

Hessischer Rundfunk
Pressestelle
Hanni Warnke
Bertramstraße 8
60320 Frankfurt
Telefon: (069) 155-4403
Fax: (069) 155-2126
E-Mail: hwarnke@hr-online.de
Zemanta Pixie