2010-07-14

Heinrich von Kleist (1777-1811) - Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn - Kleist 2011 - Literatur und Gesellschaft

Klaus Kanzogs Habilschrift in erweiterter Neuausgabe erschienen

Es dauerte mehr als ein halbes Jahrhundert, bis er auf den Sockel eines Klassikers gehievt war: der Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811), dessen Todestag sich im nächsten Jahr zum 200. Mal jährt.

Bereits im Vorfeld dieses Gedenkjahres gibt es intensive Vorbereitungen. So hat das Kleist-Archiv Sembdner in Heilbronn bereits vor vier Jahren ergänzend zu seiner großen und immer wieder hochgelobten Internetseite www.kleist.org ein Internetportal zum Kleist-Jahr 2011 unter der Adresse www.kleist2011.de eingerichtet und legt eben jetzt die Münchener Habilitationsschrift von Prof. Dr. Klaus Kanzog in einer erweiterten Neuausgabe in zwei Bänden vor (Klaus Kanzog: Edition und Engagement. Band 1: XVI,342 Seiten, Band 2: 412 Seiten, je 20 Euro).

Klaus Kanzog unternimmt es, die Auffassungen der Kleist-Herausgeber und ihre editorischen Verfahrensweisen auf der Folie ihres geschichtlichen Hintergrunds zu untersuchen. "Wer Forschungsgegenstände und Forschungsmethoden als historische Phänomene begreift, muß seinen Blick notwendigerweise auf die Wechselwirkung von Geschichtlichem und Gegenwärtigem richten. [...] Der Glaube an die Endgültigkeit philologischer Arbeit und die 'Zeitlosigkeit' historisch-kritischer Editionen ist längst geschwunden, und im gleichen Maße, in dem der Herausgeber heute wissenschaftsgeschichtliche Aspekte in seine Überlegungen einbezieht, reflektiert er den eigenen Standort. [...] Die gesellschaftlichen Bedingungen der einzelnen Editionsunternehmungen, die oft unterschiedliche Vorstellungen der Herausgeber und ihrer Verleger vom 'idealen Leser' bzw. potentiellen Käufer, und der Wandel von der offiziellen Ablehnung zur propagandistischen Verherrlichung treten bei Kleist wesentlich stärker hervor als etwa bei Schiller, Hölderlin oder Büchner. In der 'positivistischen' Beurteilung spezifischer Textprobleme ist Kleist immer noch ein Prüfstein der deutschen Philologie." (Klaus Kanzog).

Das Kleist-Archiv Sembdner in Heilbronn, das sich in besonderer Weise der zweihundertjährigen wechselhaften Wirkungsgeschichte des "späten Klassikers" Kleist verbunden fühlt, setzt mit dieser umfänglichen Edition die Reihe seiner Veröffentlichungen (z. Zt. etwa 125 lieferbare Titel zu Kleist) fort.

Vorschau: Noch in diesem Monat erscheinen die gesammelten Kleist-Aufsätze von Paul Hoffmann (1866-1945), mit nahezu 1.000 Druckseiten ein weiterer wichtiger Baustein zum Kleist-Jahr 2011. Ein Kleist-Roman ist in Vorbereitung. Mehr in ca. zwei Wochen.

Heinrich von Kleist (1777-1811) - Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn

2010-07-02

Deutsch-Italienischer Übersetzerpreis 2010

Ausschreibung
Das Auswärtige Amt und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und
Medien (BKM) loben im Jahre 2010 erneut den Deutsch-Italienischen Preis für
literarische Übersetzung aus. Verbunden mit dem Ziel, kontinuierlich den geistigen
und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Italien zu fördern, wird mit
dem Preis die die maßgebliche Rolle von Übersetzerinnen und Übersetzern als
Brückenbauer zwischen den Kulturen gewürdigt.
Im jährlichen Wechsel wird eine herausragende Übersetzung vom Italienischen ins
Deutsche beziehungsweise vom Deutschen in dans Italienische ausgezeichnet.
Der Preis wurde erstmals im Jahr 2008 für eine italienische Übersetzung eines
deutschen literarischen Werkes in Rom verliehen.
Die vierte Preisverleihung, bei der eine Übersetzung eines italienischen literarischen
Werks ins Deutsche prämiert wird, findet im ersten Quartal 2011 in Berlin statt. Die
Verleihung liegt in den Händen von Kulturstaatsminister Bernd Neumann sowie des
Italienischen Kulturinstituts Berlin.
Die Preissumme für die beste Übersetzung beträgt 10.000 €, zusätzlich wird ein
Nachwuchsförderpreis vergeben, der mit einem Aufenthaltsstipendium in Italien
Bedingungen 2010
Für den Preiswettbewerb sind durch einen Verlag veröffentlichte Übersetzungen aus
dem Italienischen in das Deutsche berechtigt, die
- in den Jahren 2009 oder 2010 im deutschsprachigen Raum erschienen
sind bzw. noch erscheinen,
- der Kategorie Belletristik angehören.
Von einer unabhängigen Jury wird ausschließlich die Qualität der Übersetzung
bewertet und der/die Preisträger/in benannt.
Bewerbungen können ab sofort bis zum 31. Oktober 2010 eingereicht werden.
Die Wettbewerbsbeiträge sind in 8-facher Ausführung in Übersetzung und
Originalversion an die folgende Anschrift zu senden:
Literarisches Colloquium Berlin
Thorsten Dönges
Am Sandwerder 5
Berlin

Die Richtlinien des Preises sind unter www.lcb.de einzusehen.