2003-12-11

Fünf Jahre romansuche.de

Ende 1998 gründete Heike Prassel die www.romansuche.de.
Der Onlinedienst bietet Verlagen und Agenturen einen kostenlosen Pool unveröffentlichter Romanprojekte. Zehn ehrenamtliche Lektoren wählen aus den vielzähligen Einsendungen, die die romansuche.de monatlich erreichen, die besten Manuskripte heraus. Nur präsentationsreife Arbeitsproben werden in der romansuche.de aufgenommen.

Wem die Gründerin Heike Prassel vor fünf Jahren von ihrer Idee erzählte, Verlagen und Agenturen per Internet Manuskripte anzubieten, der belächelte sie oder unkte, dass sie wie Don Quichot gegen Windmühlen kämpfe. Allem Unglauben zum Trotz errichtete sie die Website mit mühsam akquirierten Arbeitsproben. Fünf Autoren hatten sich bereit erklärt, ihre Romane mit jeweils einem einseitigen Exposee und drei Seiten Leseprobe ins Netz stellen zu lassen. Andere Autoren befürchteten man könne ihre Romanidee klauen und sträubten sich.
Zwei Tage nach Onlinestellung der ersten Arbeitsproben erhielt die Betreiberin eine Abmahnung, da der ursprünglich gewählte Titel der Website von einer PR-Agentur beansprucht wurde, die die Herausgabe der URL forderte. Ein neuer Titel wurde gefunden: romansuche.de.
„Ich wollte nicht einsehen“, erinnert sich Heike Prassel, „dass es unmöglich sein sollte, den kürzesten Weg zu gehen: Tausende Autoren drängen sich an die Schreibtische weniger Verlagslektoren oder Agenten – dabei wäre der entgegengesetzte Weg, bei dem wenige Suchende aus einem umfassenden Angebot schöpfen, viel effektiver. Es muss nur eine Einrichtung geben, die das Angebot für den Markt vorbereitet, also die Spreu vom Weizen trennt.“

Mittlerweile präsentiert die romansuche.de knapp 200 „handverlesene“ Arbeitsproben. Nach Genre sortiert sind sie für jeden Interessenten direkt zugänglich. Einige Verlage haben bereits den Nutzen erkannt und beziehen teilweise ihr gesamtes Programm aus der romansuche.de. Mehrere Veröffentlichungen – sogar in den Staaten – und vielversprechende Kontakte sind auf den Onlinedienst zurückzuführen und beweisen, dass die Gründerin Recht hatte, wenn sie sagte: „Das Nadelöhr wird enger für Autoren und Verlage, denn der wirklich knappe Faktor ist der Leser. Deshalb müssen Vorlaufzeiten kürzer, effektiver und kostengünstiger werden – die romansuche.de ist ein passendes Instrument dafür.“