2012-09-05

dju in ver.di ruft zu Medienboykott von Cohen-Konzerten oder kritischer Berichterstattung über Praxis des Cohen-Managements auf

Die Deutsche Journalistinnen und Journalisten Union (dju )in ver.di ruft ihre Mitglieder auf, nicht über die heute (5. September 2012) und morgen in Berlin und Mönchengladbach statt findenden Deutschland-Konzerte von Leonhard Cohen zu berichten: „Das Management von Cohen schränkt die Bildberichterstattung mit Knebelverträgen ein und hält die auf Akkreditierungen wartenden Textjournalisten unverhältnismäßig lange hin. Diese Einschränkung sollten die Medien nicht akzeptieren und auf eine Berichterstattung verzichten oder darin die Öffentlichkeit über die Arbeitsweise der Agentur informieren“, sagte die dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß. Konkret habe das Cohen-Management als „Gegenleistung“ für eine Akkreditierung eine Vorberichterstattung verlangt, sich die Entscheidung über die Akkreditierung jedoch ausdrücklich bis zum letzten Moment vorbehalten. Fotografinnen und Fotografen müssen für eine Akkreditierung zustimmen, ihre Fotos nur ein einziges Mal in einem einzigen, zuvor benannten Medium zu veröffentlichen. Gleichzeitig verlange das Management selber aber eine freie Nutzung der Bilder: „Die Agentur will auf diese Weise offenbar nicht nur Hofberichterstattung produzieren, sondern setzt sich auch über geltendes Urheberrecht hinweg. Diesen Zwängen sollten sich seriös arbeitende Journalistinnen und Journalisten verweigern“, machte Haß deutlich. Knebelverträge grade in der Fotoberichterstattung über Konzerte seien eher die Regel als die Ausnahme: „Aber allein die Tatsache, dass alle die Arbeit der Fotografinnen und Fotografen behindern und einschränken, legitimiert diese Vorgehensweise natürlich nicht“, stellte Haß klar. Die dju in ver.di sammele einschlägige Verträge und berate ihre Mitglieder, wie sie sich dagegen wehren können. tl;dr Die Agentur von Leonard Cohen verlangt die Bildrechte an allen auf dem Konzert geschossenen Fotos.