2008-04-23

www.kunstsommer.info

Meisterkurse Literatur in Irsee – noch Plätze frei!

Die Universität Augsburg
und die Schwabenakademie Irsee bieten in diesem Jahr 2 Meisterkurse aus dem
Bereich der Literatur bzw. experimenteller Poesie an. Der Schwäbische
Kunstsommer findet vom 2.-10. August 2008 statt. Bewerbungen sollten bis zum
5.Mai eingereicht werden. DieTeilnahmegebühr beträgt 998 Euro (Kurs, ÜN +
VP). Stipendien können - mit Nachweis derfinanziellen Notwendigkeit -
beantragt werden. (Ein Stipendiat trägt einen Eigenbeitrag von
mind.350 Euro. Der jeweilige Restbetrag wird von Stipendiengebern
übernommen.) Mehr dazu: www.kunstsommer.info

1. Meisterkurs Literatur (Roman) mit Ilija Trojanow: Komplot(t) – Wie begeht
ein Autor den perfekten Plot?
Geschichten zu erzählen ist ein menschliches Grundbedürfnis. Doch als
Bestandteil desliterarischen Gelingens wird diese Fertigkeit oft
unterschätzt. In unserem Kurs wollen wir auf die Architektur der Handlung
eingehen, auf Statik, Ökonomie und Räumlichkeit des Plots. Und auf
diewichtige Wechselwirkung zwischen der Entwicklung der Handlung und der
Figuren. Auch werden wirüber die Scharniere der Dramaturgie reflektieren,
die Kulminationspunkte, die Kunst des Anfangsund des Endes. Denn wer eine
Geschichte zu erzählen vermag …

Teilnahmevoraussetzungen und Bewerbungsunterlagen
Skizzieren Sie das Handlungsgerüst einer Kurzgeschichte, Novelle oder eines
Romans so ausführlichwie möglich. Berücksichtigen Sie dabei bitte
auch die Figuren angemessen.
http://www.kunstleben.info/das_programm_2008/literatur.html 2. Meisterkurs
Experimentelle Poesie mit Valeri Scherstjanoi: Experimentelle Poesie im
Lautland Experimentelle Poesie ist ein Begriff, der Bereiche wie hermetische
Lyrik, konkrete oderphonetische Poesie beinhaltet. Der Kurs bietet
praktische Lautübungen und phonetische Gymnastik,ebenso wie Diskurse,
Abhandlungen über die poetischen Experimente im deutschsprachigen Dadaismus
und im russischen Futurismus, sowie in der Konkreten Poesie nach 1945.
Original-Tonaufnahmen
derDichter sollen analysiert werden, um eigene, auch simultane Lauttexte zu
schaffen. Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs ist, dass Sie Gedichte
schreiben. Zungenbrecher,Abzählverse, Glossolalie, Lautmalereien waren schon
immer Vorbilder für poetische Experimente.Vorbilder können Werke von Kurt
Schwitters bis Ernst Jandl sein. Teilnahmevoraussetzungen Freude am
sprachlichen Experiment und Lautvortrag, Lust am Experimentieren mit der
Sprache, um die Laute auf der Zunge zu kosten. Die Teilnehmer des Kurses
gehen auf neue Expeditionen im Lautlandund können mit frühkindlichen
Lautschätzen und Sprachklängen arbeiten. Dies muss nicht den totalen
Verzicht auf die Semantik bedeuten, jedem ist seine schöpferische Freiheit
überlassen.

Bewerbungsunterlagen
Die Themen der eingereichten Arbeiten sind frei. Eingereicht können nicht
nur die von Ihnengesprochenen Lautgedichte, Lauttexte, Lautgebilde auf CD,
sondern auch geschriebene Texte, dieIhrer Meinung nach zum lautpoetischen
Vortrag bestimmt sind.
http://www.kunstleben.info/das_programm_2008/lautpoesie.html

Zu den Meistern:
Ilija Trojanow Schriftsteller, Übersetzer, Verleger | 1965 in Bulgarien
geboren | 1971 Flucht mit den Eltern nach Deutschland | 1972 Umzug nach
Kenia 1972 - 1984 Leben in Nairobi – mit dreijährigerUnterbrechung in
Deutschland (1977 - 1981) | 1984 – 1989 Studium von »Jura, Ethnologie
undHavarie« an der LMU München. 1989 Gründung des Marino Verlags, mit
Spezialisierung aufafrikanische Literatur. Anfang der neunziger Jahre Reisen
durch Afrika | 1996 erster Roman »DieWelt ist groß und Rettung lauert
überall" (Carl Hanser) | 1998 Übersiedelung nach Bombay. Journalistische
Tätigkeit (Reportagen und Essays u.a. für die Frankfurter Allgemeine
Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die Neue Zürcher Zeitung) | 2001
dreimonatiger Fußmarsch durch Tansania auf den Spuren des englischen
Entdeckers und Orientalisten Sir Richard Francis Burton (1821 -1890) | 2006
Veröffentlichung des Romans über Burton »Der Weltensammler«, der den Preis
derLeipziger Buchmesse gewann, und monatelang auf den Bestsellerlisten in
Deutschland, Schweiz undÖsterreich stand | Mai 2007 Reportagenband »Nomade
auf vier Kontinenten«, Herbst 2007 der
Essay»Kampfabsage« zusammen mit dem indischen Publizisten Ranjit Hoskoté
geschrieben. Auszeichungen : Bertelsmann-Literaturpreis beim
Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1995 | Marburger Literaturpreis 1996|
Adalbert-von-Chamisso-Preis 2000 | Berliner Literaturpreis 2007 | Mainzer
Stadtschreiberpreis 2007 Seine Bücher wurden ins Arabische, Bulgarische,
Chinesische, Englische, Französische,Holländische, Italienische,
Katalanische, Koreanische, Polnische, Russische, Spanische,Tschechische und
Türkische übersetzt.

Valeri Scherstjanoi 1950 in der Sowjetunion geboren | Germanistikstudium an
der Staatlichen Universität inKrasnodar/Russland | 1979 Übersiedlung in die
DDR | zu Beginn der 80er Jahre gescheiterterVersuch, als Russischlehrer in
der Volksbildung zu arbeiten | 1983 -1985 Nachtwächter in einemBerliner
Gehörlosenkinderinternat | anschließend freier Dolmetscher und Übersetzer|
Performancesim Underground der DDR | 1982 Begegnung mit
Carlfriedrich Claus, Beginn der eigenenexperimentellen lautpoetischen Arbeit
| Veröffentlichung im Westen | 1989 - 1993 Arbeit im Ateliervon Robert
Rehfeldt | schon seit 1968 Beschäftigung mit der Geschichte des russischen
Futurismusund die ersten Lesungen | seit 1981 in Berlin/Ost als
freischaffender Lautdichter, Autor undZeichner (Scribentist) tätig | nach
der politischen Wende bis heute über 300 Performances,Lesungen und in den
meisten Ländern Westeuropas bei Internationalen Festivals, sowie
Ausstellungenvon "ars scribendi/poesia sonora" | zahlreiche radiophone
Hörspiele im BR, WDR, DLR u.a. | 1990-2000 Mitglied des Bielefelder
Colloquiums Neue Poesie | seit 2006 Mitglied der Freien Akademie der Künste
in
Leipzig. Preise und Stipendien ab 1997: Arbeitsstipendium für Berliner
Autorinnen und Autoren Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten2007 |
Kunst: Raum Sylt-Quelle 2005 | Käthe-Dorsch-Stiftung Berlin 2002/2003
|Hans-Erich-Nossack-Förderpreis Literatur Kulturkreis der deutschen
Wirtschaft im BDI 2003 | VillaWaldberta Kulturreferat München 1998 |
Stiftung Kulturfonds Berlin 1997

Mehr unter www.lautland.de Ansprechpartnerin: Konstanze Frölich, Leitung
Schwäbischer KunstsommerZWW Zentrum für Weiterbildung und
Wissenstransfer der Universität AugsburgUniversitätsstr. 16, 86135 Augsburg,
tel/fax 0821-598-4117 www.kunstsommer.info