2008-07-10

Der Online-Vorverkauf hat begonnnen: http://www.berlinerfestspiele.de

24. September – 5. Oktober 2008



Der literarische Ausnahmezustand im 8. Jahr! Vom 24. September bis 5. Oktober 2008 findet das 8. internationale literaturfestival berlin statt. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf Afrika. Eröffnet wird das Festival am Mittwoch, den 24. September, von drei Frauen: Nancy Huston (Kanada/F), 2006 mit dem Prix Femina ausgezeichnet, wird den Eröffnungsvortrag zum Thema "Warum literarische Lügen besser sind als andere Lügen" halten. Amma Darko aus Ghana beginnt die elftägige literarische Reise durch Afrika, die das ilb seinen Besuchern bietet: Sie stellt ihren Roman "Das Lächeln der Nemesis“ vor, in dem um weibliche Selbstbestimmung gerungen wird. Maryse Condé aus Guadeloupe wird aus ihrem neuen Roman lesen, der kürzlich in Frankreich erschien: "Les belles ténébreuses" (dt. "Die dunklen Schönheiten").

Selten gab es in Deutschland eine derart breit angelegte Präsentation afrikanischer Erzähler: jüngere afrikanische Autoren, in Europa schon bekannte afrikanische Schriftsteller und afrikanische Kinder- und Jugendbuchautoren und -illustratoren werden das Leben des Kontinents Afrika erhellen, über den Alltag und die Geschichte ihrer Länder sprechen und die brennenden politischen, ökonomischen und kulturellen Fragen diskutieren. Die Retrospektive in der Reihe "Erinnerung, sprich" stellt wichtige afrikanische Schriftsteller der Vergangenheit vor.

Insgesamt werden wieder über 100 Autorinnen und Autoren in ca. 200 Veranstaltungen am Hauptveranstaltungsort, dem Haus der Berliner Festspiele, und weiteren Orten in ganz Berlin aus ihren Werken lesen und an Diskussionen teilnehmen. Erstmals wird es eine neue Programmsparte geben, die jüngeren Autoren und Debütanten aus dem deutschen Sprachraum ein Forum gibt. Sie ergänzt die bewährte Programmarchitektur der letzten Jahre.

Das Gesamtprogramm wird am 1. August auf den Internetseiten des Literaturfestivals (http://www.literaturfestival.com) und der Berliner Festspiele (http://www.berlinerfestspiele.de) veröffentlicht. Eine Liste von Autoren, die bisher zusagten, finden Sie auf der Internetseite des Literaturfestivals.

Das derzeitige PROGRAMM im Online-Vorverkauf:

Mi, 24.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Eröffnung des 8. internationalen literaturfestivals berlin

Nancy Huston (Kanada/Frankreich): Eröffnungsrede: "Warum literarische Lügen besser sind als andere Lügen"

Im Gegensatz zu politischen, privaten und religiösen Fiktionen, die wir von der Geburt bis zum Tod unbewusst aufnehmen, ermutigt der Roman zur Einfühlung in fremde emotionale Welten und zur Identifizierung mit anderen Menschen. Auf diese Weise kann er eine wichtige ethische Rolle spielen.

Die Autorin wuchs in Kanada, Deutschland und den USA auf und lebt seit 1977 in Paris. Neben ihren Romanen (zuletzt in deutscher Übersetzung: "Ein winziger Makel“) verfasste die Autorin Sachbücher – über Themen wie Kraftausdrücke, Krieg und Prostitution, Pornografie und literarischen Nihilismus –, drei Kinderbücher und zwei Theaterstücke. Sie ist Officer of the Order of Canada und Officier des Arts et des Lettres in Frankreich. Huston wurde vier Mal die Ehrendoktorwürde verliehen, zuletzt von der Universität von Liège.



Mi, 24.9. 20.00 Uhr Haus der Festspiele | Seitenbühne

Fokus Afrika

Amma Darko (Ghana)

Was haben ein falscher Prophet, eine mysteriöse Geliebte und die patente Chefin eines Frisiersalons gemeinsam? Sie alle bevölkern Darkos aktuellen Roman "Das Lächeln der Nemesis". Packend und differenziert beleuchtet die international erfolgreiche Autorin eine Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne, in der Polygamie und Witwenriten der weiblichen Selbstbestimmung gegenüberstehen und die Käuflichkeit der Liebe die Beziehungen korrumpiert.



Mi, 24.9. 21.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Maryse Condé (Frankreich/USA)

International bekannt wurde Maryse Condé mit historischen Romanen, in denen sie mit Stereotypen kultureller Identität spielt und dem eurozentristischen Blick auf die Geschichte eine eigene Sichtweise entgegensetzt. Vorgestellt wird ihr aktueller Roman "Les belles ténébreuses" (Ü: Die dunklen Schönheiten).





Do, 25.9. 15.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Internationale Kinder- und Jugendliteratur

Von Blattläusen, Rüsselkäfern und Kampfameisen. Eine Begegnung mit Timothée de Fombelle (Frankreich)

Ein prächtige Eiche ist Schauplatz des rasanten Abenteuerromans "Tobie Lolness: Ein Leben in der Schwebe“ von Timothée de Fombelle: Tobie ist gerade mal anderthalb Millimeter groß und hat eine gefährliche Mission zu erfüllen! Seit Anbeginn der Zeit leben er und sein Volk friedlich auf der uralten Eiche. Doch eines Tages macht Tobies Vater, ein verrückter Professor, eine bahnbrechende Entdeckung, die die Familie in höchste Gefahr bringt.Tobie kann im letzten Moment fliehen, nur ein Ziel vor Augen: Er muss seine Eltern retten vor den todbringenden Machenschaften des tyrannischen Rüsselkäferzüchters Jo Mitch. Eine gefährliche Expedition durch die sagenhafte Baumwelt beginnt… Der französische Kinderbuchautor liest aus Band 1 und 2 seines gefeierten "Tobie Lolness“-Abenteuers.

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Baumliebhaber und Botaniker ab 10 Jahre. Schülergruppen ab 4./5. Klasse sind ebenso herzlich willkommen.



Do, 25.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Reflections | Eröffnung: African Affairs

Hans Christoph Buch (Deutschland), Nuruddin Farah (Somalia/Südafrika), Grada Kilomba (São Tomé und Príncipe/P/D), James Shikwati (Kenia), Ilija Trojanow (Bulgarien/Deutschland)

Das erste Panel der Reihe "African Affairs“ beschäftigt sich mit den Blicken auf Afrika. In den Medien der Industrieländer ist die Berichterstattung wesentlich auf Kriege und Bürgerkriege, AIDS, die Beschneidungspraxis, Korruption und andere Bad News fokussiert. Entsprechend sind im "Westen“ die Assoziationen, wenn über Länder und Gebiete wie Burundi, Kongo, die Elfenbeinküste, Darfur, Liberia, Somalia, Sierra Leone, Westsahara, Südsudan, Simbabwe, die Zentralafrikanische Republik und aktuell über den Tschad und Kenia gedacht und geschrieben wird. Dem gegenüber steht das Bemühen, die positiven Seiten in der Entwicklung des Kontinents herauszustellen, die sich keineswegs nur auf Kunst und Kultur – und die Urlaubsziele – reduzieren lassen. Wie könnte ein integraler Blick auf Afrika definiert werden können?

Fernsehaufzeichnung des ZDF nachtstudio



Do, 25.9. 19.30 Uhr Institut Français

Erinnerung, sprich

Ein Abend zu Einar Schleef

Der 2001 verstorbene Regisseur, Schauspieler, Schriftsteller, Maler und Fotograf Einar Schleef galt als Enfant Terrible der deutschen Theaterszene. Über seinen Roman "Gertrud“ sagte er: "Ich habe meiner Mutter eine Pyramide gebaut. Einfach Schotter übereinander für eine deutsche Familientragödie". Die Theaterfassung seines literarischen Hauptwerks besticht durch eine ganz eigene, abrupt-direkte Sprache. - Es lesen Jutta Hoffmann und Marie-Luce Bonfanti. Einführung und Leitung: Crista Mittelsteiner. - Vorpremiere des Films "Jedes Wort in-und auswendig / Chaque mot par cœur“ von Anne-Marie Gourier und Crista Mittelsteiner.



Do, 25.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night I

Qassim Haddad (Bahrain), Christian Hawkey (USA), Zlatko Krasni (Serbien), Tim Liardet (Großbritannien), Don Paterson (Großbritannien)

Qassim Haddad erwarb sich den Ruf des wichtigsten Dichters seines Landes und eines bedeutenden Repräsentanten arabischer Lyrik. 20 Gedichtbände dokumentieren ein künstlerisches Schaffen, das sich neuen Einflüssen, Themen und Formen gegenüber offen hält. "Ich respektiere die Traditionen der klassischen arabischen Dichtung. Aber ich erkenne keine Autoritäten an.“

Christian Hawkey liest aus "Reisen in Ziegengeschwindigkeit“. Tollkühn, beunruhigend komisch und mit skurriler Verve arbeitet er an der "elastischen Haut von Oberflächen“. In ihren Falten entziehen sich Subjekte den Forderungen nach Identität oder Zugehörigkeit und bewahren eine Instabilität, die auch als ästhetische Antwort auf politische Zumutungen zu verstehen ist.

Zlatko Krasni ist Poet, Literaturkritiker, Herausgeber von Anthologien und Vermittler der deutschsprachigen Literatur in seiner Heimat. Er übersetzte zahlreiche Schriftsteller von Goethe bis Thomas Bernhard. Sein lyrisches Werk, das er vorstellt, rückt die Zerbrechlichkeit des menschlichen Individuums in den Fokus. Die Jugoslawienkriege wurden zum beherrschenden Topos seiner letzten Gedichte.

Tim Liardet ist britischer Lyriker und Literaturkritiker. Sein fünfter Gedichtband "The Blood Choir“ (Ü: Der Blutchor) war 2006 für den T.S. Eliot Preis nominiert. Er liest aus seiner aktuellen Gedichtsammlung, die um den Tod seines Bruders kreist, der vorzeitig und unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. "Es ist eine Elegie, die sich über ein ganzes Buch erstreckt; doch erweitert sie sich zum Familienpsychodrama und berührt die Möglichkeiten der Entwicklungspsychologie.“

Don Patersons Gedichte wurden zum größten Teil ins Deutsche übersetzt. Sie erkunden die Umbrüche des Lebens. "Gedichte“, so Paterson, "übersetzen das Schweigen und finden Worte, wofür es keine Worte gibt. Sie füllen Lücken mit Liedern, die wir eigentlich nicht hören dürfen.“



Do, 25.9. 20.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Fokus Afrika

Nuruddin Farah (Somalia/Südafrika)

Schriftsteller, die im Exil leben müssen wie der somalische, in Kapstadt lebende Nuruddin Farah, haben vielleicht mehr Gründe als andere, über das Reisen als "Queste“ zu schreiben. In seiner Trilogie "Maps“, "Dunyias Gaben“ und „Geheimnisse“ ging es um die Suche der Afrikaner nach sozialer, persönlicher, familialer und sexueller Identität. Diese wird oftmals von den starken Frauenfiguren, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen, vorangetrieben, wie auch in seinem aktuellen Roman "Knots“. Ilija Trojanow führt das Gespräch mit ihm.



Do, 25.9. 20.00 Uhr Kammermusiksaal der Philharmonie

Natacha Atlas & the Mazeeka Ensemble präsentieren das neue Album "Ana Hina“

Ihre Performance überspannt Jahrhunderte und überquert Kontinente – von Westen nach Osten und wieder zurück. In den speziell erschaffenen Arrangements des neuen Albums, welche eine aufregende Besetzung zum Klingen bringt, hört man Natacha Atlas’ Stimme wie ein Juwel. Fesselnde Coverversionen ägyptischer und westlicher Künstler liefern sich eine Auseinandersetzung mit Originalmaterial von Atlas und ihren Musikern, um dabei ein musikalisches Erlebnis entstehen zu lassen, das Freude und Leid, Liebe und Verlust, Hoffnung und Verzweiflung umspannt – eben alles, was Menschen miteinander verbindet.



Do, 25.9. 20.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Nancy Huston (Kanada/Frankreich)

In ihrem mit dem Prix Femina ausgezeichneten Roman "Ein winziger Makel“ erforscht die Autorin Bruchlinien und Verwerfungen einer Familie über vier Generationen hinweg. Die jeweils sechsjährigen Protagonisten verbindet ein dunkles Geheimnis, dessen traumatische Spur von der Gegenwart bis in die Zeit des Nationalsozialismus reicht.



Do, 25.9. 21.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections

Über Barack Obama: Ibrahima Thioub (Senegal), Tzvetan Todorov (Bulgarien/Frankreich), Eliot Weinbeiger (USA)

Barack Obama hat mit seiner historischen Rede Mitte März dieses Jahres in Philadelphia Geschichte und Status quo des Rassismus in den USA thematisiert. Die USA müsse, so Obama, aus der "Rassen-Sackgasse“ herausfinden. Spätestens seit dieser Rede ist Obama weltweit zu einem Hoffnungsträger geworden, der auch in der Außenpolitik entscheidende Änderungen beabsichtigt. Das Panel, das mit Autoren aus drei Kontinenten besetzt ist, diskutiert den Gehalt der Hoffnungen und die Frage, wie realistisch sie sind.





Fr, 26.9. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Kaleidoskop

Amitav Ghosh (Indien/USA)

Unterdrückung und Kolonialismus, das Aufeinanderprallen von Kulturen, Liebe und Hass sind die Themen des Autors des Weltbestsellers "Der Glaspalast". Er liest aus seinem neuen Epos „Das mohnrote Meer": 1838 – am Oberlauf des Ganges schuften die Menschen für die englische Opiumindustrie. Verfolgung, Intrigen und Not vereinen eine Gruppe von Flüchtlingen als Schicksalsgemeinschaft auf der Ibis, einem ehemaligen Sklavenschiff. In Zusammenarbeit mit den Thalia Buchhandlungen Berlin.



Fr, 26.9. 19.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Kossi Efoui (Togo/Frankreich)

Kossi Efoui stellt seinen aktuellen Roman "Solo d'un revenant" (Ü: Solo eines Wiedergängers) vor. Er evoziert mit einer Fülle von Bedeutungsangeboten in der Tradition Samuel Becketts und Sony Labou Tansis phantastische Welten und vieldimensionale Sinngefüge. Fulminant und humorvoll spielt Efoui in seinem Werk mit afrikanischen Stereotypen und setzt sich damit von der panafrikanischen Négritude-Bewegung ab.



Fr, 26.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night II – Afrika

Susan Kiguli (Uganda), Chirikure Chirikure (Simbabwe), Lebogang Mashile (Südafrika), Breyten Breytenbach (Südafrika/Frankreich)

Susan Kiguli gilt als eine der interessantesten und vielversprechendsten jungen Lyrikerinnen Afrikas, die ihre Gedichte in der Tradition der mündlichen Erzählkultur verfassen. Die mit "Poems of Protest“, "Relational Poems“, "Poems of Nature“ und "Existential Poems“ überschriebenen vier Teile ihres erfolgreichen Debüts "African Saga“ markieren treffend Kigulis Themenspektrum.

Chirikure Chirikure gilt als scharfer Kritiker der korrupten politischen Elite und Anwalt der einfachen Leute von Simbabwe. Sein Werk steht in der Tradition der oralen Literatur der Shona-Sprache. In höchst symbolischer, so einfacher wie eindringlicher Bildlichkeit erinnert Chirikure an die gemeinsamen kulturellen Traditionen, prangert Machtmissbrauch und Selbstsucht an und beschwört den Sinn der Gemeinschaft.

Lebogang Mashile, Lyrikerin, Performerin, Schauspielerin, Moderatorin und Produzentin, gehört zu den bekanntesten jungen Künstlerinnen ihres Landes. Ihre lyrischen und kämpferischen Gedichte sprechen vom Leben im neuen Südafrika. Die Unterschiedlichkeit und Einheitlichkeit der "Regenbogennation“, die Stellung der Frau, Gewalt und die Fragilität des Individuums werden eindringlich, humorvoll, mitunter melancholisch oder drastisch thematisiert.



Fr, 26.9. 21.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Reflections

Die '68er - Eine romantische Generation?

Geert Mak (Niederlande), der diesjährige Träger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung, und der Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski (Deutschland) sprechen über die Bewertung der Generation der ’68er heute.



Fr, 26.9. 21.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Jáchym Topol (Tschechien)

In seinem neuen Roman "Zirkuszone“ (dessen Originaltitel wörtlich übersetzt "Mit Teerseife gurgeln“ lautet), wird die Geschichte einmarschierender sowjetischer Truppen aus der Perspektive des jungen Waisenkindes Ilja erzählt, der sich ihnen anschließt. Die Reinszenierung der Geschichte der Tschecholslowakei wird, fiktional gewendet, zu einem hochverdichtet absurden, beinahe karnevalesken, gleichsam erdverbundenem Theater. Auch im Blick auf die Übersetzung von Milena Oda und Andreas Tretner wurde der Roman in den höchsten Tönen gelobt.





Sa, 27.9. 10.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

Die Beziehung zu Deutschland: Erinnerung und Gegenwart

Uazuvara Katjivena (Namibia/Norwegen), Helmut Strizek (D), Joachim Zeller (D), Ibrahima Thioub (Senegal)

In dem Gespräch geht es um die Rolle Deutschlands in Afrika, die bis heute vergleichsweise marginal scheint. Doch die Geschichte – und die Gegenwart – des Kontinents ist eng mit der deutschen Außenpolitik und deren dunklen Seiten verknüpft: Bismarck-Konferenz 1884/85, Vernichtung der Hereros und Namas in Südwestafrika 1904 - 1908, Kolonisierung Deutsch-Ostafrikas (u.a. der Maji-Maji-Krieg) und Rommels Feldzug im Zweiten Weltkrieg. Wie fließt diese Geschichte in die gegenwärtige Kommunikation Deutschlands mit Afrika ein? Welchen Herausforderungen muss sich Deutschland stellen?



Sa, 27.9. 12.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

Afrika und Europa

Andreas Eckert (D), Grada Kilomba (São Tomé und Príncipe/P/D), Ibrahima Thioub (Senegal)

Der Kolonialisierung Afrikas durch europäische Staaten im 19. und 20. Jahrhundert wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Gründung unabhängiger Staaten ein Ende gesetzt. Den Hoffnungen, die damit verbunden waren, folgten herbe Enttäuschungen, die wesentlich durch die Interessenspolitik der westlichen Industrienationen verursacht wurden. Viele afrikanische Staaten haben sich bis heute in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht kaum entwickeln können. Was muss die europäische Staatengemeinschaft tun, um eine Partnerschaft mit Afrika wirklich zum Vorteil Afrikas werden zu lassen?



Sa, 27.9. 17.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Literaturen der Welt

László Krasznahorkai (Ungarn/Deutschland) und Ion Grigorescu (Rumänien)

László Krasznahorkai wird mit einer kurzen Erzählung Ion Grigorescu einführen, den er für die Programmsparte "Literaturen der Welt“ nominiert hat. Grigorescu gilt als einer der ersten rumänischen Konzeptkünstler. Seine Werke und Performances verbinden politische und metaphysische Aspekte und beschäftigen sich oft mit der eigenen Leiblichkeit.



Sa, 27.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

James Shikwati (Kenia) und Daniel Kempken (Deutschland) über Entwicklungshilfe

2,3 Billionen Dollar Entwicklungshilfe, so der Weltbankökonom William Easterly, sind seit den sechziger Jahren geflossen – überwiegend nach Afrika. Während die Mehrheit der Ökonomen und linksliberalen Politiker eine Aufstockung dieser Hilfe fordern, hält Wirtschaftsfachmann James Shikwati (Direktor des Inter Region Economic Network) aus Kenia eben diese Hilfe für fatal. Sie unterlaufe, so Shikwati, den Stolz der Afrikaner, fördere Unselbständigkeit und Korruption, unterdrücke Unternehmergeist und stabilisiere zudem diktatorische Regimes. Daniel Kempken ist Mitarbeiter des Ministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Berlin.



Sa, 27.9. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Kaleidoskop

Péter Esterházy (Ungarn)

Warum in den letzten Jahrzehnten auffällig viele Ungarn von den Musen geküsst und herausragende Autoren wurden – die Götter wissen es. Wir wissen aber, dass Péter Esterházy einer von ihnen ist. Er wird aus "Einführung in die schöne Literatur“, aus der neuen Erzählung "Keine Kunst" (erscheint 2009) und einer Kurzgeschichte über einen gewissen Kornél Esti und dessen "Begegnung“ mit der deutschen Sprache lesen. Esti ist kein Unbekannter in der ungarischen Literatur: Er ist der Romanheld des von Esterházy über alles geschätzten ungarischen Autors Dezsö Kosztolány (1885-1936)...



Sa, 27.9. 19.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Fatou Diome (Senegal/Frankreich)

Fatou Diome liest aus ihrem aktuellen, hoch gelobten Roman "Ketala“. Wer ist die Frau, die zum Sterben nach Afrika zurückgekommen ist? Man weiß nichts von ihr. Ihre treuesten Begleiter, einige Habseligkeiten, drohen in Kürze in alle Winde zerstreut zu werden. Doch vor der Erbteilung bleiben den Möbeln noch sechs Nächte und fünf Tage, um einander die abenteuerliche Geschichte ihrer Besitzerin zu erzählen.



Sa, 27.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night III

Georgi Gospodinov (Bulgarien), Nora Iuga (Rumänien), Wassyl Machno (Ukraine/USA) Mihály Víg (Ungarn) u.a.

Georgi Gospodinov debütierte 1992 mit dem Lyrikband "Lapidarium“, dem 1996 ein weiterer Gedichtband folgte. Einem internationalen Publikum wurde er mit seinem ersten Roman, "Natürlicher Roman“(1999, Ü: 2007), bekannt, der mittlerweile in zehn Sprachen übersetzt ist. Der auch als Bühnen- und Drehbuchautor erfolgreiche Bulgare stellt seine Lyrik vor.

Nora Iuga ist die "grande dame“ der rumänischen Poesie und Übersetzerin zahlreicher deutschsprachiger Autoren ins Rumänische, darunter Günter Grass, Elfriede Jelinek und Oskar Pastior. Sie liest aus ihrer kürzlich in deutscher Übersetzung erschienen Auswahl aus ihrem Lebenswerk "Gefährliche Launen“: Gedichte von zeitloser Frische, die Begierden, Körperlichkeit und Sehnsüchte thematisieren.

Der ukrainische Lyriker Wassyl Machno lebt seit acht Jahren in New York City. Der Gedichtband "Plawnyk ryby“ (Ü: Die Fischflosse) ist – zur Hälfte in Europa, zur Hälfte in Amerika geschrieben – ein sichtbares Zeugnis dieses Übergangs. Vielfalt, Dynamik und Profanität dominieren den Duktus der freien Verse und die Beobachtungen des lyrischen Ich.

Mihály Víg wurde von László Krasznahorkai für das Programm "Literaturen der Welt“ nominiert. Der ungarische Musiker, Komponist für Filmmusik, Lyriker und Erzähler stammt aus einer Künstlerfamilie. Neben Songtexten verfasste er auch einen Band mit Gedichten und Novellen, "Versek és novellák”.



Sa, 27.9. 20.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Uwe Timm (Deutschland)

Der Autor liest aus seinem – 1985 verfilmten – Roman "Morenga“, dessen Hintergrund der blutig niedergeschlagene Aufstand der Hereros und Namas gegen die deutschen Kolonialherren in Deutsch-Südwestafrika in den Jahren 1904-1908 bildet. Er gilt heute als erster Genozid des 20. Jahrhunderts, bei dem ca. 80% der Hereros und 50% der Namas getötet wurden. Der Roman beginnt mit der Reise des deutschen Oberveterinärs Gottschalk in das Kriegsgebiet – und endet mit dem Tod eines der ersten Guerillakämpfers, Jacobus Morenga, des "schwarzen Napoleon".





So, 28.9. 15.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

African and African Diasporic Authors

Während Chirikure Chirikure (Simbabwe) und Henrietta Rose-Innes (Südafrika) in ihren Heimatländern leben und arbeiten, haben Kossi Efoui (Togo/Frankreich) und Helon Habila (Nigeria/USA) Afrika verlassen. Gemeinsam sprechen sie über das Schreiben in und außerhalb ihrer Heimat.



So, 28.9. 16.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Jamal Mahjoub (Sudan/Spanien)

Ilija Trojanow stellt den preisgekrönten, in Khartum aufgewachsenen und nun in Barcelona lebenden Autor Jamal Mahjoub mit seinem Roman "Die Stunde der Zeichen" vor – das erste Buch der von Trojanow herausgegebenen Reihe "Weltlese". In diesem Roman geht es um Mahdi, der als einer der ersten fundamentalistischen Rebellen des Islam gilt und in den 1880er Jahren einen erfolgreichen Aufstand gegen die britische Kolonialmacht leitete. Mahjoub erzählt die Geschichte aus der Perspektive Mahdis – und der der Briten.



So, 28.9. 16.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | African Affairs

African Feminist Movements

Ein Gespräch mit Susan Kiguli (Uganda) und Grada Kilomba (São Tomé und Príncipe /Portugal /Deutschland)

Als Susan Kigulis Debüt erschien, wurde sie explizit als "woman poet“ bezeichnet; noch heute wird sie mit der Frage konfrontiert, wie es denn sei, sowohl eine Frau als auch eine Schriftstellerin zu sein. Sie fragt: "Warum muss es betont werden, wenn ein Schriftsteller eine Frau ist?“ Grada Kilomba betrachtet sich als schwarze Schriftstellerin. "Wir müssen begreifen, dass Geschlecht und ‚Rasse’ immer miteinander verschränkt und untrennbar verbunden sind. Rassische Konstruktionen basieren auf Geschlechterrollen, und umgekehrt beeinflusst das soziale Geschlecht die Art und Weise, in der ‚Rasse’ konstruiert wird. Es ist mir wichtig, diese Komplexität in meinem Werk widerzuspiegeln.“



So, 28.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Reflections | African Affairs

Crossing Africa: Migration ins Paradies Europa?

Azouz Begag (Frankreich), Fatou Diome (Senegal/Frankreich), Elisabeth Hack (Kamerun/Deutschland), Rickard Sandell (Schweden/Spanien)

Oft unter Einsatz ihres Lebens machen sich viele Afrikaner in Richtung Europa auf. Nirgendwo anders auf der Welt ist eine vergleichbare Anzahl von Menschen in Migrations- und Fluchtbewegungen involviert. 10.000 afrikanische Flüchtlinge sind nach Schätzung der EU-Kommission in den vergangenen Jahren beim Versuch ertrunken, Europa zu erreichen. Wie sollten die Europäer mit dieser – teils geschichtlich selbst induzierten – Herausforderung umgehen?



So, 28.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Kiran Nagarkar (Indien)

In der "Zeit“ schrieb Susanne Mayer über Nagarkar: "Er ist der verwegene, politisch lodernde, wollüstigst schreibende, gelegentlich durchgeknallte und jedenfalls rabenschwarz komische Schriftsteller des indischen Kontinents“. Der Autor – ausgezeichnet mit dem höchsten indischen Literaturpreis, dem Sahitya Academi Award – liest aus seinen beiden Romanen "Ravan & Eddie“ und "Gottes kleiner Krieger“.



So, 28.9. 20.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Reflections

Necla Kelek (Deutschland) mit musikalischer Begleitung der Gruppe TAN

Für ihr neues Buch "Bittersüße Heimat. Bericht aus dem Inneren der Türkei" ist Necla Kelek von Istanbul bis nach Kurdistan gereist, in ein Land, dessen Geschichtsträchtigkeit und Schönheit man sich kaum entziehen kann. Sie berichtet von den Zerklüftungen und zerrissenen Mentalitäten, den politischen Widersprüchen und sozialen Brüchen, aber auch von den Menschen, die der islamischen Leitkultur, wie sie sich heute darstellt, etwas entgegensetzen.



So, 28.9. 20.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Binyavanga Wainaina (Kenia/USA)

Binyavanga Wainaina liest seine preisgekrönte Erzählung "Discovering Home“ (Ü: Die Heimat entdecken). Sie schildert eine Reise des jungen Autors von seinem ehemaligen Domizil in Südafrika zum Ort seiner Herkunft in Kenia und weiter nach Uganda. Mit lebhafter Anschaulichkeit und satirischem Witz, unterbrochen von reflektierenden Passagen, entsteht ein landschaftliches und kulturelles Porträt, das die drei afrikanischen Länder als bunt und gegensatzreich vorstellt. Die heterogene Bevölkerung schwankt zwischen Tradition und Moderne und ist trotz kolonialer Vergangenheit und gegenwärtiger Politik von einer hoffnungsvollen Stimmung getragen.



So, 28.9. 21.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Jon Fosse (Norwegen)

Der in den letzten Jahren in Deutschland vor allem als Theaterautor bekannt gewordene norwegische Dichter und Erzähler stellt seine neue Novelle "Schlaflos“ vor: "Asle und Alida gingen umher in den Straßen Bjørgvins, über der Schulter trug Asle zwei Bündel mit all ihrer Habe und in der Hand den Fiedelkasten mit der Fiedel, die er vom Vater, dem Sigvald ererbt hatte …“





Mo, 29.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | Fokus Afrika

Megacities: Lagos

Omar Akbar (Deutschland), Helon Habila (Nigeria/USA)

"Die Leute sehen Lagos als einen gewalttätigen Ort. Fast wie ein lebendes Ding, ein Untier, das einen verschlingt.“ So beschreibt der nigerianische Autor Helon Habila, wie die größte Stadt seines Landes und eine der größten des Kontinents von den meisten Menschen wahrgenommen wird. Ist Lagos typisch für die Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert? Sind derartige urbane Agglomerationen noch lebenswerte Städte? Darüber diskutiert der Autor mit Bauhausdirektor Omar Akbar, Stadtforscher und Urbanist. In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau



Mo, 29.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Großer Saal

Fokus Afrika

Alaa al-Aswani (Ägypten)

Der Autor des internationalen Bestsellers "Der Jakubijân-Bau“ liest aus seinem neuen Roman: In "Chicago“ thematisiert al-Aswani das Zusammenleben verschiedener Kulturen und spiegelt erneut die Missstände seines autokratisch regierten Heimatlandes. Schauplatz der Handlung ist das Histologische Institut der Universität Chicago, wo sich die Wege von Amerikanern unterschiedlicher Herkunft und Ägyptern kreuzen.



Mo, 29.9. 19.45 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Helon Habila (Nigeria/USA)

Helon Habilas Debüt "Waiting for an Angel“ (Ü: Warten auf einen Engel) wurde mit dem Commonwealth Writers Prize for Best First Book (Africa Region) ausgezeichnet und wird derzeit verfilmt. Nun stellt er seinen neuesten Roman, "Measuring Time“ (Ü: Die Zeit messen), vor. Darin richtet der Autor den Blick auf das ländliche Nigeria und umspannt mit der Geschichte von zwei ungleichen Brüdern hundert Jahre der Geschichte seines Heimatlandes.



Mo, 29.9. 20.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Literaturen der Welt

Natalka Sniadanko (Ukraine)

In der Ukraine wird Sniadankos Roman "Sammlung der Leidenschaften“ als Kultbuch gehandelt. Die Geschichte mit autobiografischen Zügen erzählt in frischem Tonfall und satirischem Duktus von den Herzensregungen der jungen Ukrainerin Oljessa. Neugierig und eigensinnig erforscht die Heranwachsende die Möglichkeiten, die sich in ihrem Leben auftun.



Mo, 29.9. 21.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Fokus Afrika

Boualem Sansal (Algerien)

Boualem Sansal, preisgekrönter Autor und Gast des internationalen literaturfestivals 2003 und 2004, liest aus seinem Roman "Harraga“. Lamia, eine wohlhabende und unverheiratete Kinderärztin, die sich mit einem einfachen Leben arrangierte, und Chérifa, eine aufmüpfige junge Frau voller Lebensfreude und Rebellionsgeist gegenüber den Bräuchen der islamischen Welt, sind die Hauptprotagonistinnen in einer Lebenswelt, die autoriär und männlich dominiert ist.





Di, 30.9. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | Fokus Afrika

Megacities: Kairo

Omar Akbar (Deutschland), Alaa al-Aswani (Ägypten)

Kairo, die größte Stadt der arabischen Welt, galt Jahrhunderte lang als kosmopolitische, offene Stadt. Erst Ende der siebziger Jahre veränderte sich das tolerante Klima. Die Islamisten dominieren mit ihren Wertvorstellungen mittlerweile weite Teile des öffentlichen Raums. Über die ägyptische Metropole zwischen Vergangenheit und Zukunft spricht der Autor des "Jakubijan-Baus“ mit Bauhausdirektor Omar Akbar. In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau



Di, 30.9. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Steinunn Sigurdardóttir (Island)

Die Autorin liest aus ihrem neuen Roman "Sonnenscheinpferd“: Lilla, auf Deutsch "die Kleine“, begegnet nach 25 Jahren dem Mann wieder, den sie in ihrer Jugend liebte. Sie wird von ihm eingeladen, das Wochenende in seinem Landhaus außerhalb von Reykjavik zu verbringen. Die bevorstehende Begegnung lässt sie ihre Kindheit Revue passieren und Unerwartetes entdecken …



Di, 30.9. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Sjón (Island) – Prosalesung

Der vielseitige Künstler liest aus seinem preisgekrönten Roman "Schattenfuchs". Stilistisch im Grenzbereich von Lyrik und Epos angesiedelt, nehmen vor dem Hintergrund der eindrucksvollen landschaftlichen Kulisse Islands verschiedene, kunstvoll ineinander verwobene Handlungsstränge Motive aus isländischen Volkssagen auf und zeichnen die schicksalhafte Verstrickung eines fuchsjagenden Landgeistlichen im 19. Jahrhundert mit dem Leben und Tod eines Mädchens mit Downsydrom, das bei einem Naturforscher Zuflucht gefunden hat.



Di, 30.9. 20.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Marie NDiaye (Frankreich)

Die u.a. mit dem Prix Fémina ausgezeichnete Autorin, die bereits mit 17 Jahren die Bestsellerlisten Frankreichs mit ihrem ersten Roman stürmte, liest aus ihrem neuen Roman "Mein Herz in der Enge“. Der Roman erzählt die Geschichte des Ehepaares Nadja und Ange, zweier engagierter Grundschullehrer in Bordeaux. Die ehemals vertraute Umgebung wird ihnen fremd und bedrohlich – das bleibt nicht ohne Folgen für sie selbst und für ihre Beziehung.



Di, 30.9. 21.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Kaleidoskop

Lucette ter Borg (Niederlande)

Mit 76 Jahren beschließt der Gutsverwalter Landewee Deutschland zu verlassen, um in der kanadischen Wildnis ein neues Leben zu beginnen. Nur die wichtigsten Dinge nimmt er mit: Kleidung, Bücher, Jagdgewehre, Langspielplatten – und den Bechstein-Flügel seiner verstorbenen Frau. Ter Borg erzählt in ihrem Debüt "Ein Geschenk aus Berlin“ von den Geheimnissen einer Familie, von Liebe, den Verlockungen des Selbstbetrugs und vom Zauber der Musik.





Mi, 1.10. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Reflections | Fokus Afrika

Megacities: Johannesburg

Omar Akbar (Deutschland), Ivan Vladislavic´ (Südafrika)

Die südafrikanische Metropole Johannesburg geriet zuletzt wegen fremdenfeindlicher Übergriffe in die Schlagzeilen. Schwarze Südafrikaner sehen die Zuwanderer aus Simbabwe als Konkurrenten um Arbeitsplätze. Ein Symptom dafür, wie zerrissen die südafrikanischen Städte auch fast fünfzehn Jahre nach dem offiziellen Ende der Apartheid noch sind. Ivan Vladislavic´, Autor des preisgekrönten "Johannesburg. Insel aus Zufall“, im Gespräch mit dem Urbanisten und Bauhausdirektor Omar Akbar.

In Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau



Mi, 1.10. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Poetry Night IV – China

Ouyang Jianghe (China), Tang Xiaodu (China), Xi Chuan (China), Zhai Yongming (China)

Bislang sind vor allem die chinesischen Dichter weltweit bekannt geworden, die der sogenannten Hermetischen Schule zugerechnet werden, wie z.B. Bei Dao. Dagegen sind die posthermetischen Dichter, die seit dem Ende der achtziger Jahre die literarische Bühne betreten haben, eher nur Eingeweihten bekannt. Wolfgang Kubin präsentiert eine Gruppe von Dichtern, die sich sowohl einer experimentellen Lyrik westlicher Prägung als auch der Tradition der chinesischen Poesie verpflichtet weiß.





Do, 2.10. 17.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Internationale Kinder- und Jugendliteratur (für Erwachsene)

Wolf Erlbruch (Deutschland)

Wolf Erlbruch wurde mit seinem Kinderbuch "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" weltbekannt. Seine künstlerische Handschrift und Bildsprache sind seit den 90er Jahren stilbildend im Bereich der Illustration. Er stellt sein umfangreiches Œuvre vor – von seinen Anfängen als Zeichner über die Arbeit in der Werbebranche bis zu seinem Wirken als Kinderbuchillustrator und seinem aktuellen Werk "Ente, Tod und Tulpe“. Zum Abschluss seines Dia-Vortrags zeichnet er "live“ zur Lesung seines Bilderbuchs "Frau Meier, die Amsel“.

Für Erwachsene, Lehrer, Pädagogen, Fachseminare, Studierende, Eltern, Jugendliche und Kunstinteressierte.



Do, 2.10. 18.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Literaturen der Welt | Fokus Afrika

Laila Lalami (Marokko/USA)

Laila Lalami wurde von Abdourahman Waberi für die Programmsparte "Literaturen der Welt“ nominiert. Ihr preisgekröntes Debüt, eine Kurzgeschichtensammlung, wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Laila Lalami wird Auszüge aus ihrem ersten Roman "The Outsider“ (Ü: Der Außenseiter) vorstellen, der im Frühjahr 2009 veröffentlicht werden wird.



Do, 2.10. 19.00 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Große Bühne

Kaleidoskop

Dacia Maraini (Italien)

Die Autorin gehört zu den modernen Klassikern Italiens. Mit ihrem historischen Bestseller "Die stumme Herzogin“ erlangte sie auch internationalen Erfolg. In den siebziger Jahren vor allem aus feministischer Sicht mit der Rolle der Frau in ihren unterschiedlichen Lebensbereichen befasst, nimmt dieses Thema, nach einer kritischen Distanzierung vom Feminismus in den achtziger Jahren, bis in Dacia Marainis aktuelle Werke eine zentrale Position ein.



Do, 2.10. 19.15 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Seitenbühne

Kaleidoskop

Hans Christoph Buch (Deutschland)

Hans Christoph Buch liest aus seinem neuesten Roman, "Tod in Habana“: Vor der Kulisse des morbiden Havanna, dessen Schilderung den Rezensenten Wolfgang Schneider an Bilder von Tarkovskij-Filmen erinnert, ist der deutsche Kultursoziologe und Experte für postkoloniale Architektur, Gustav von Achenbach, dessen Name nicht zufällig Thomas Manns "Tod in Venedig“ entlehnt ist, vor allem auf der Suche nach schnellem Sex. Der Roman ist auch ein Abgesang auf das revolutionäre Kuba, ein endgültiger Abschied von dem Mythos, der die Linke so lange nährte.



Do, 2.10. 19.30 Uhr Haus der Berliner Festspiele | Foyer

Literaturen der Welt | Fokus Afrika

Ivan Vladislavic´ (Südafrika)
Zemanta Pixie