Aphorismen-Wettbewerb 2008
„Witz – Bild – Sinn: Facetten des Aphorismus“ - so lautet das Motto des 3. Aphoristikertreffens 2008
vom 6. bis 8.November in Hattingen. Die Initiatoren und Veranstalter Stadtmuseum und DAphA sowie
die WAZ Hattingen rufen im Vorfeld zu einem Literaturwettbewerb auf. Insbesondere junge Aphoristi-
ker/innen und solche, die sich in dieser speziellen Gattung erproben möchten, sind eingeladen, bis zu
fünf Aphorismen zum Themenkreis „Witz – Bild – Sinn“ einzusenden. Es ist geplant, aus den jurierten
Beiträgen eine Anthologie zusammenzustellen, die vor dem Aphoristikertreffen im Oktober 2008 er-
scheint und die Teilnehmenden auf das Tagungsthema einstimmt.
„Gedankenflug“ - so lautet der Titel der Dokumentation zum 1. Aphoristikertreffen 2004 - und damit es
auch bei Ihnen zu zündenden Gedanken und kreativ zugespitzten Formulierungen kommt, mit anderen
Worten „Funken schlägt“, hier ein paar Hinweise, was Witz, Bild, Sinn mit dem Aphorismus zu tun ha-
ben.
WITZ „Mich trifft der Schlag! stöhnte die Pauke.“ Aphorismus? Wortwitz? Natürlich beides. Ganz ohne
Witz kann die Gattung nicht bestehen, weder bei Lichtenberg im 18. Jahrhundert, noch bei Karl Kraus
im 20. Jahrhundert - und auch nicht in der Zukunft: „Wer den Hafen der Ehe ansteuert, tut gut daran,
erst eine Hafenrundfahrt zu buchen.“ (Markus Ronner) Denken Sie an den Einfall, denken Sie an die
Satire. Von der Pointe wollen wir erst gar nicht reden. Kurzum: zu den Zutaten des Witzes zählen Wort-
spiel, Pointe, Spannung, bisweilen Verrätselung und - nicht zu vergessen – Aufklärung.
Denn „der wahre Witz ist (nach Otto Weiß) der, der etwas aufklärt.“
BILD Wussten Sie, dass das „i“ der kleine Finger des Alphabets ist? Der Aphoristiker Gomez de la
Serna hat das herausgefunden. Ein Bild, nicht mit dem Pinsel, sondern mit Worten gemalt. Das Bild ist
schon immer mit dem Aphorismus verbunden. Jean Paul ist um 1800 in Deutschland der erste Meister
darin. In Frankreich gibt es seit dem Surrealismus sogar einen eigenen Bildaphorismus. In Deutschland
(um 1900) ist beispielsweise Peter Hille zu nennen: „Der Schweiß ist die Träne der Arbeit.“ Und in der
Gegenwart Elazar Benyoëtz: „Die Rede geht im Schweigen vor Anker.“ (2007)
Schicken Sie uns Ihr Bild, mit Worten gemalt.
SINN Dass die Aphorismen sich zwischen Sinn und Gegensinn bewegen, wusste schon Goethe: „Jedes
ausgesprochene Wort erregt den Gegensinn.“ Und dass es ohne Scharfsinn nicht geht, das zu wissen
brauchen wir Goethe nicht und kein Beispiel. Sinnspruch - so wurde der Aphorismus bisweilen in betuli-
cheren Zeiten genannt, gereimt und ungereimt; Sie kennen das sicherlich von Kalenderblättern in der
Art: „Hab Sonne im Herzen…“ Auch die folgende Sorte Sinnspruch-Aphorismus gibt es bis heute, und
man muss ihn nicht mögen: „Der Traum macht die Welt für den Armen reich.“ (Hauschka) Und die
Aphoristik kennt sogar den Unsinn: „Die axt im haus erspart den bräutigam.“ (Baargeld)
Heutzutage kommt er in gesteigerter Form als Nonsens oder „höherer Blödsinn“ daher.
Sie haben selber ein witziges Sinn-Bild gefunden? Einen bildsinnigen Witz?
Lassen Sie Ihre Gedanken und Worte spielen und fügen Sie diese so zusammen, dass es „funkelt“. Wir
wünschen Ihnen kreatives Vergnügen und viel Erfolg beim Texten.
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Es warten diverse Preise auf Sie. Die Hauptpreise (eine Digitalkamera, eine Funkuhr, ein Lamy-
Schreibset) werden von der WAZ Hattingen gestellt. Weitere Preise, z.B. Buchgutscheine, werden von
der Angelika und Friedemann Spicker- Stiftung und dem Förderverein DAphA sowie dem Hattinger
Buchhandel gestiftet.
TEILNAHMEBEDINGUNGEN
Sie sollten mindestens 16 Jahre alt sein. Die maximal 5 Aphorismen sind maschinen- geschrieben ent-
weder als Brief, Fax oder E-mail an folgende Adressen zu senden:
Deutsches Aphorismus-Archiv c/o Stadtmuseum Hattingen, Marktplatz 1-3, 45527 Hattingen
Die FAX-Nr. lautet 02324 / 6816129. E-mails senden Sie bitte an stadtmuseum@hattingen.de
Fügen Sie bitte kurze biographische Angaben bei: Name, Anschrift, Alter, ggf. literarische Vorerfahrun-
gen. Mit der Einsendung erklären Sie sich mit dem Abdruck Ihrer Beiträge einverstanden.
Die Jury setzt sich zusammen aus folgenden Personen: Petra Kamburg (Leiterin des Stadtmuseums
Hattingen), Gerd Herholz (Leiter des Literaturbüros NRW in Gladbeck), Ulrich Laibacher (Leiter der
WAZ-Redaktion Hattingen), Dr. Friedemann Spicker, Aphorismenforscher und stellv. Vorsitzender
DAphA), Dr. Jürgen Wilbert, Aphoristiker und Vorsitzender DAphA.
Einsendeschluss ist der 17. März 2008.
Hier erhalten Sie weitere Informationen:
Petra Kamburg,Vorstand DAphA c/o Stadtmuseum: 02324 / 6816114
p.kamburg@hattingen.de
und
Dr. Jürgen Wilbert, Vorsitzender DAphA: 0211 / 341547
juergen.wilbert@web.de
Stadtmuseum Hattingen und Deutsches Aphorismus-Archiv Hattingen
wünschen Ihnen kreatives Vergnügen beim Mitmachen und viel Erfolg.